Finanzierung für Solar-Methanol-Anlage in Australien steht
Die Fördermittel für die Solar-Methanol-Produktion stehen schon länger. Im Januar 2023 sagte die Australian Renewable Energy Agencyc (Arena) bis zu 19,48 Millionen AUD zu. Aus Deutschland bekommt Mabanaft bis zu 12,4 Millionen Euro vom Projektträger Jülich. Die Förderung läuft über das Programm des deutsch-australischen Hydrogen Innovation and Technology Incubator (Hygate). Nun steht das Front End Engineering and Design (Feed) und im vierten Quartal 2024 die Investitionsentscheidung an, teilte Vast auf Nachfrage des Solarservers mit. Wenn dieser Zeitplan aufgeht, will Vast zum Jahresanfang 2025 mit dem Bau beginnen. Ende 2026 oder Anfang 2027 könnte dann das erste Solar-Methanol produziert werden.
Ziel von Hygate ist es, Versuchs-, Pilot- und Demonstrationsprojekte entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette zu unterstützen. Laut Pressemitteilung ist auch das Solar Methanol Consortium in die Bewertung des Projekts involviert. Weitere Partner sind das australische Unternehmen Calix für die CO2-Versorgung und das Australian Solar Thermal Research Institute (Astri) unterstützt.
Der Alkohol Methanol ist ein wichtiger Grundstoff für die chemische Industrie. Fachleute rechnen damit, dass er in den nächsten Jahrzehnten noch an Bedeutung gewinnen wird. Der Jahresproduktion lag 2021 bei etwa 98 Millionen Tonnen. Bis 2050 könnten es 500 Millionen Tonnen werden, schätzen die Branchenorganisation Methanol Institute und die International Renewable Energy Agency Irena. Treiber für die steigende Nachfrage ist bisher vor allem die Chemieindustrie in China, doch auch die Nachfrage nach Methanol als Kraftstoff nimmt zu. Bisher wird Methanol vor allem aus fossilen Energieträgern hergestellt. Es lässt sich aber auch mit dem Einsatz von erneuerbaren Energien aus Wasserstoff und CO2 erzeugen. Mit E-Fuels auf Basis von Methanol ließen sich auch Sektoren wie Schiffahrt, Luftfahrt und Kunststoffherstellung von fossilen Rohstoffen unabhängig machen.
In seinen konzentrierenden Solarkraftwerken setzt Vast auf die Turmtechnologie, wobei sich ein Kraftwerk aus mehreren Heliostatenfeldern und Türmen zusammensetzt. In dem neuen Projekt soll die sogenannte v3.0-Technologie zum Einsatz kommen, bei der Natrium als Wärmeträger dient. Den Bau des zugehörigen CSP-Kraftwerks VS1 hat Vast bereits im Juni 2023 angekündigt.
Da es sich bei CSP-Anlagen um thermische Kraftwerke handelt, liefern sie sowohl Strom als auch Wärme. Diese stünden genau im passenden Verhältnis zueinander für die Produktion von grünen Kraftstoffen, heißt es von Vast. Die Kosten für die Methanolherstellung könnten mit dem neuen Projekt um bis zu 40 Prozent sinken, heißt es in der Pressemitteilung. Eine konkrete Zahl gibt es dafür aber nicht. Laut den Daten von Irena und Methanol Institute streuen die Kosten für die erneuerbare Methanolerzeugung um ein Vielfaches. Ein starker Kostentreiber ist dabei das CO2, sofern es aus der Umgebungsluft eingefangen werden muss.
SM1 soll bis zu 7.500 Tonnen grünes Methanol pro Jahr produzieren. Das ist ansehnlich, aber noch weit von den fossilen Methanolfabriken entfernt – sie produzieren diese Menge in wenigen Tagen. Laut Pressemitteilung gibt es bereits Interesse großer Abnehmer. Ziel sei es, in Australien eine Methanolindustrie aufzubauen und dann Kraftstoff zu exportieren. Deutschland ist eines der Zielländer. Dabei ließen sich hunderte von hochqualifizierten Arbeitsplätzen schaffen.
Quelle: Vast | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH
Dieser Artikel wurde am 16. Februar um zusätzliche Informationen zum Projektzeitplan ergänzt.