Wärtsilä liefert 300-MW-Batterie für Netzstabilität in Schottland

Luftbild zeigt viele Batterie-Container, die nebeneinander aufgereiht sind.Foto: Wärtsilä
Der Speicher in Blackhillock ist bereits im Bau.
Der Technologiekonzern Wärtsilä wird ein Energiespeicher-System mit einer Leistung von 300 MW und 600 MWh Kapazität an Zenobē, einen Spezialisten für Elektrofahrzeugflotten und Batteriespeicher. Die Riesenbatterie in Kilmarnock soll eines der bisher größten in Schottland sein und bis Ende 2025 in Betrieb gehen.

Wärtsilä liefert den Stromspeicher im Rahmen eines EEQ-Vertrags (Engineered Equipment Delivery). Erstmals will das Unternehmen dabei seine neue Technologie Quantum High Energy (QuantumHE) nutzen. Diese soll neben einer höheren Energiedichte auch mehr Sicherheit bringen. Das Projekt ist auch deshalb besonders, weil es zum NOA Stability Pathfinder-Programm des britischen Netzbetreibers National Grid gehört. In diesem Programm hat der Netzbetreiber Dienstleistungen ausgeschrieben, die für die Netzstabilität und das Gleichgewicht im nötig sind. Der Speicher hat laut Wärtsilä die Aufgabe, Windstrom aufzunehmen, der sonst nicht genutzt werden könnte.

Der Stability Pathfinder adressiert aber auch weitere Stabilitätsdienstleistungen, wie zum Beispiel die sogenannte Momentanreserve. Bisher wird diese von den trägen Rotationsmassen in fossilen Kraftwerken erbracht. Wenn diese wegfallen, muss sie ersetzt werden. Wie das geht, probt National Grid gerade in dem Pilotprojekt und ist den deutschen Netzbetreibern damit ein Stück voraus. In Deutschland gibt es mit der Roadmap Systemstabilität eine Art To-Do-Liste für diesen Systemumbau. Eine wichtige Rolle sollen dabei die Wechselrichter spielen, die mit den Batterien verbunden sind. Sie sollen der Netzfrequenz nicht mehr folgen wie bisher, sondern selbst den Takt vorgeben. Gemeinsam mit dem Wechselrichterhersteller SMA hat Wärtsilä in Australien bereits Erfahrung mit Megaspeichern gesammelt, die mit netzbildenden Wechselrichtern zusammenspielen.

Der nun angekündigte Speicher in Kilmarnock ist der zweite, den Wärtsilä für das Stability Pathfinder Programm liefern soll. Kilmarnock liegt im Südwesten Schottlands, in der Nähe von Glasgow. Der erste Speicher hat eine Leistung von 200 MW und eine Kapazität von 400 MWh. Er wird gerade in Blackhillock im Nordosten gebaut und soll im Herbst 2024 in Betrieb gehen.

Mehr über Großspeicher für die Netzstabilität in Deutschland gibt es in diesem S+ Artikel.

Quelle: Wärtsilä | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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