Leag baut Zentrum für Stromspeicher und grünen Wasserstoff

Eine Reihe von Batteriespeichern vor einem Kühlturm eines BraunkohlekraftwerksFoto: Oliver Ristau
Batteriespeicher vor Kühlturm: hier am Leag-Standort Schwarze Pumpe
Braunkohlestromerzeuger Leag plant am Kraftwerksstandort Boxberg ein Zentrum für eine 1.000 MWh Giga-Batterie und grünen Wasserstoff. Der Stromspeicher wäre der größte in Deutschland.

Unter dem Namen H2UB (Hydrogen Unit and Battery) Boxberg will Stromerzeuger Leag in den kommenden Jahren ein Zentrum zur Speicherung von grünem Wasserstoff und Strom bauen. Wie der größte Braunkohlestromerzeuger Deutschlands mitteilte, geht es am gleichnamigen Kraftwerksstandort konkret darum, das größte Zentrum für die Erzeugung und energetische Nutzung von Wasserstoff und die großtechnische Speicherung von grünem Strom in Ostdeutschland zu errichten. Entstehen sollen die neuen Anlagen auf der Fläche der in den 1990er Jahren stillgelegten Werke I und II. Unter anderem müssen dafür die vier noch verbliebenen Kühltürme des Werkes II zurückgebaut bzw. gesprengt werden.

Zu dem geplanten modular aufgebauten Energie-Komplex in Boxberg gehören ein Elektrolyseur, der bis zu 2.100 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde produzieren kann. Ferner zählt dazu ein Röhrenspeicher in entsprechendem Umfang mit einer Kapazität von 2.000 MWh. In Strom umgewandelt wird der Wasserstoff mittels einer modular erweiterbaren Brennstoffzelle. Das H2-Kraftwerk soll im ersten Schritt mit einer Leistung von 10 MW ausgelegt sein. Es sei zugleich möglich, durch den Zubau weiterer Brennstoffzellen und H2-Turbinen bis auf 500 MW zu wachsen. Zusätzlich ist eine Sektorenkopplung  zur Abgabe von Wasserstoff vorgesehen.

Gigaspeicher mit 1.000 MWh

Parallel soll Boxberg den ersten Gigaspeichers der Leag beherbergen. Dieser soll eine Speicherkapazität von mehr als 1.000 Megawattstunden (MWh) aufweisen und damit der größte Batteriespeicher Deutschlands sein. Die Energiemenge, die innerhalb von 10 Stunden ein- und ausgespeichert werden kann, entspricht dem jährlichen Energiebedarf von knapp 300 Haushalten. Neben den Lithium-Ionen-Batterien werden zwei unterschiedliche Redox-Flow-Batterie-Technologien zum Einsatz kommen.  Damit erweitert die LEAG den Fokus auch auf andere elektrische Speichertechnologien. Wichtige Voraussetzung für die Realisierung des Projekts H2UB ist die Unterstützung durch Fördermittel, die das Unternehmen beantragt hat.

Bereits 2025 soll ferner Baustart für eine neue gasisolierte 380-kV-Schaltanlage (GIS) sein. Sie verbindet zum einen die erneuerbare Stromerzeugung im Umfeld des Kraftwerksstandortes Boxberg, die GigaBattery und das Wasserstoffkraftwerk und stellt zum anderen den Anschluss an das Übertragungsnetz von 50 Hertz her.

Das H2UB ist Teil des umfangreichen GigawattFactory-Programms der Leag. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, bis 2030 bis zu 7 Gigawatt und bis 2040 bis zu 14 Gigawatt an Grünstromerzeugung verfügbar zu machen.

Quelle: Leag | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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