Studie: Landwirtschaftliche Betriebe sehen Agri-Photovoltaik positiv

Im Bild eine Agri-Photovoltaik-Anlage, Landwirtschaftliche Betriebe sehen solche Anlagen positiv.Foto: Fraunhofer ISE
Für Landwirtinnen und Landwirte steht bei Agri-PV die zusätzliche Einkommensquelle durch den Strom im Vordergrund.
Eine Studie der Universität Göttingen und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE legt nahe, dass eine Mehrheit der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland dem Konzept der Agri-Photovoltaik gegenüber aufgeschlossen ist.

Eine Studie der Universität Göttingen und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE legt nahe, dass eine Mehrheit der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland dem Konzept der Agri-Photovoltaik gegenüber aufgeschlossen ist.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Göttingen und des Fraunhofer ISE führten im Februar 2023 eine Online-Umfrage durch, um die Bereitschaft landwirtschaftlicher Betriebe zu analysieren, Agri-Photovoltaik in ihren Betrieb zu integrieren. Sie haben Datensets von 214 Landwirtinnen und Landwirten ausgewertet, um ein klareres Bild über Einstellungen, wahrgenommene Vorteile und Hürden zu erhalten. Danach können sich 72,4 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe vorstellen, Agri-Photovoltaik für ihren Betrieb zu nutzen.

„Mehr als zwei Drittel der befragten Landwirtinnen und Landwirten scheint vom grundsätzlichen Nutzen der Agri-Photovoltaik überzeugt zu sein“, sagt Charlotte Bühner, Doktorandin an der Universität Göttingen und eine der Hauptautorinnen der Studie. Ein mangelndes Vertrauen in die neue Technologie stelle keine relevante Hürde dar, die landwirtschaftlichen Betriebe glaubten daran, dass Agri-Photovoltaik ihnen dabei helfen könne, ihre Betriebe zukunftsfest aufzustellen. „Mehr noch als die Synergien, die sich zwischen dem Agri-PV-System und den Kulturen ergeben können, scheint hier für die Landwirtinnen und Landwirte aktuell die zusätzliche Einkommensquelle durch den Strom im Vordergrund zu stehen“, ergänzt Johanna Wagner, ebenfalls Autorin der Studie und bis Ende 2023 Wissenschaftlerin am Fraunhofer ISE.

Als problematisch empfanden die Befragten vor allem den bürokratischen Aufwand und die als undurchsichtig empfundenen rechtlichen Rahmenbedingungen. Zudem gäbe es Unsicherheit, inwiefern die Bearbeitung des Bodens durch Agri-Photovoltaik-Anlagen erschwert werden könnte. „Um Agri-Photovoltaik langfristig erfolgreich umzusetzen, ist nach unserer Einschätzung eine nennenswerte Einbindung landwirtschaftlicher Akteurinnen und Akteure von zentraler Bedeutung“, so Max Trommsdorff, Leiter der Gruppe Agri-Photovoltaik am Fraunhofer ISE. „Ein besseres Verständnis der Chancen und Risiken aus Sicht landwirtschaftlicher Betriebe zu erlangen, stellt für uns daher ein wichtiges Forschungsfeld dar.“

Quelle: Fraunhofer ISE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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