Fraunhofer entwickeln wärmedämmendes PV-Fassadenelement
Fraunhofer ISE und Fraunhofer Umsicht haben ein vorgefertigtes Fassadenelement mit integrierter Photovoltaik (BIPV) entwickelt, das Stromgewinnung, Wetterschutz und Wärmedämmung in sich vereint. Der Wegfall einer zusätzlichen Unterkonstruktion für die Solarmodule spare große Mengen an Material, teilte Fraunhofer ISE mit.
Die 1 mal 1,2 Meter großen Fassadenelemente entwickelten die Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer ISE und Fraunhofer UMSICHT in zwei Varianten. Einmal mit einem Dämmmaterial aus Hanffasern und einmal mit Dämmung bestehend aus einem Pilzwerkstoff. Die Dämmung sei dabei so in das BIPV-Fassadenelement eingesetzt, dass eine sortenreine Trennung der Komponenten jederzeit wieder möglich ist.
Dämmmaterial aus Reststoffen
»Beide Materialien sind vom Brandverhalten geeignet für den Einsatz in der Fassade. Der Pilzwerkstoff ist zudem auch auf Basis von Reststoffen der Agrarindustrie herstellbar.« Das sagt Dr. Holger Wack, Gruppenleiter Baustoffentwicklung am Fraunhofer Umsicht.
Das vom Forschungsteam entwickelte Fassadensystem ermöglicht ferner das Demontieren einzelner BIPV-Fassadenelemente unabhängig von angrenzenden Elementen. Im Anwendungsbereich der Gebäudeklasse 1 bis 3 ließen sich daher einfach und schnell BIPV-Fassaden umgesetzen.
Die ersten, am Fraunhofer ISE hergestellten Prototypen installierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Ende Oktober 2024 an einem Gebäude des Fraunhofer IBP in Holzkirchen. Die PV-Fassadenelemente befinden sich dort nun unter intensivem Monitoring, um ihren elektrischen Ertrag, Dauerhaftigkeit, Temperatur- und Feuchteverhalten sowie Wärmedämmeigenschaften im Einsatz zu prüfen.
»Die gute Handhabbarkeit in der Montage ohne spezielle Montagehilfen wie Haltesysteme und damit einhergehend eine hohe Aufbaugeschwindigkeit von weniger als 1,5 Stunden pro Modul konnten wir bereits bei diesem ersten Demonstrator bestätigen, « sagte Dr. Jan-Bleicke Eggers, Teamleiter Solare Gebäudehüllen – Technologie am Fraunhofer ISE.
Quelle: Fraunhofer ISE | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH