Windenergiebranche: Zuschläge und Neugenehmigungen in 2024 auf Rekordniveau

Im Bild eine Grafik mit dem Windzubau in Deutschland, die Zahl der Neugenehmigungen für Windenergie ist auf einem neuen Höchststand angekommen.Grafik: BWE
Die neu installierte Windenergieleistung ist anders als die Zahl der Neugenehmigungen noch nicht auf Rekordniveau. Zahlen für das Gesamtjahr 2024 liegen noch nicht vor. Bis Ende November lag der Zubau bei 2.400 MW (entspricht 2,4k MW).
Für den Ausbau der Windenergie hat die Ampel nach schwierigen Jahren eine Trendwende herbeigeführt. So gab es im Jahr 2024 so viele Neugenehmigungen für die Windenergie an Land wie nie zuvor.

Im Jahr 2024 erreichten Zuschläge und Neugenehmigungen für die Windenergie an Land noch nie dagewesene Größen. Daher blickt die Branche optimistisch auf das Jahr 2025. „Die starke Teilnahme an der letzten Ausschreibung des Jahres 2024 hat für das Jahr ein bezuschlagtes Volumen von über 10.000 Megawatt ermöglicht. Durch die Nachholung von in 2024 nicht bezuschlagten Volumen werden im kommenden Jahr nochmals mehr als 14.000 Megawatt in den Ausschreibungen zur Verfügung stehen“, sagt Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbands Windenergie (BWE). „Gleichzeitig bleiben die Höchstwerte stabil. Damit können Projekte auskömmlich und umfangreich umgesetzt werden. Ich rufe alle Unternehmen dazu auf, jetzt bei der Projektierung den Schwung beizubehalten. Es gilt, die Basis für weitere starke Jahre für die Windenergie zu schaffen.”

In dem realen Zubau von Windenergie an Land zeigt sich noch kein Rekordwert. Bis November 2024 betrug der Windausbau 2,4 GW. Das ist weniger als im Jahr 2023 mit rund 3,6 GW und ist vom Rekordzubau im Jahr 2017 noch ein gutes Stück entfernt. Damals waren es nach Angaben des BWE 5,3 GW.

Wenig Zuschläge und Neugenehmigungen für Windenergie im Süden

Noch immer verteilen sich die Neugenehmigungen und Zuschläge für die Windenergie ungleich über das Bundesgebiet. Denn NRW liegt mit großem Abstand vor dem Norden und Nordosten an der Spitze, Bayern und Baden-Württemberg bleiben abgeschlagen. „Es braucht endlich die Trendwende für den Süden Deutschlands. Das ist auch für die Netzstabilität notwendig”, so Heidebroek.

Nach dem Bruch der Ampelkoalition sind einige Vorhaben liegengeblieben. Somit leiten sich laut BWE Aufgaben für die kommende Bundesregierung ab. „Die Arbeit am künftigen Strommarktdesign muss wieder aufgenommen werden. Hier braucht es aus dem gegenwärtigen System heraus eine Weiterentwicklung, die einen stabilen Rahmen für den notwendigen Zubau der Windenergie und der anderen Erneuerbaren schafft und diesen zugleich den Markt öffnet. Die oftmals angekündigte ‘Flexibilitätsstrategie’ muss nun in den ersten 100 Tagen einer nächsten Bundesregierung in reale Gesetze für Speicherausbau, Energy Sharing und Industriebelieferung münden. Gleiches gilt für strenge Regeln zur Cybersicherheit, wofür die NIS II zügig neu auf den Tisch des Parlaments kommen muss“, so Heidebroek.

Gut wäre es nach Ansicht des BWE, wenn der Bundestag die im Verfahren befindliche kleine Novelle des EnWG verabschieden würde, da diese die Möglichkeit zur Überbauung der Netzverknüpfungspunkte schafft. „Das muss umgehend im neuen Jahr wieder auf die Tagesordnung”, sagt Heidebroek.

Quelle: BWE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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