Verbraucherzentrale NRW: mehr Durchblick bei PV-Angeboten

PV-Anlage auf Schrägdach unter blauem Himmel und getupften Wolken.Foto: VZ NRW / adpic
Vor der Entscheidung zum Kauf einer privaten PV-Anlage sind einige Schritte zu beachten. Die Verbraucherzentrale NRW will mit wichtigen Tipps für Durchblick sorgen.

Die Verbraucherzentrale NRW will für mehr Transparenz bei Angeboten von Photovoltaikanlagen (PV-Angeboten) für Privathaushalte sorgen. Die Verbraucherschützer aus Düsseldorf haben deshalb wichtige Tipps zusammengestellt. „Für eine effiziente technische und wirtschaftliche Nutzung der PV-Anlage sollten wichtige Rahmenbedingungen vorab geprüft werden“, sagt Thomas Zwingmann, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale NRW.

Im ersten Schritt sei mit einem Fachbetrieb oder durch eine unabhängige Beratung die bauliche Voraussetzung zu prüfen. In den meisten Bundesländern sei für die Installation kleinerer PV-Anlagen an oder auf Gebäuden keine Baugenehmigung notwendig. Empfehlenswert sei aber, sich vorab bei der jeweiligen Stadt- oder Gemeindeverwaltung über die örtlichen Vorschriften zu erkundigen. Im zweiten Schritt sei festzulegen, welche Anforderungen die Photovoltaikanlage erfüllen soll. Wie groß soll die Anlage werden? Wie viel Strom soll sie erzeugen? Welche Zusatzkomponenten wie Batteriespeicher sind angedacht?

Dabei sollten Hauseigentümer nicht nur ihren aktuellen Stromverbrauch berücksichtigen, sondern auch bedenken, ob sie zukünftig eine Wärmepumpe betreiben werden oder Solarstrom für die Ladung ihres Elektroautos benötigen. Sind alle Anforderungen geklärt, gelte es möglichst mehrere Angebote von Fachbetrieben einzuholen. Wichtig: Kann die PV-Anlage durch ein regionales Förderprogramm zusätzlich bezuschusst werden, müssen die Fördermittel beantragt und bewilligt sein, bevor beim Installationsbetrieb der Auftrag erteilt wird.

Installationsbetrieb mit Kompetenz

Der Installationsbetrieb sollte ferner über ausreichend Kompetenz und Erfahrungen verfügen. Optimal ist es, wenn der PV-Installateur in der Nähe der Kunden angesiedelt ist und Referenzen in der Region vorweisen kann. Denn vor der Angebotserstellung ist ein Termin vor Ort unerlässlich, um die Gebäudeverhältnisse zu klären. Liegen die Angebote vor, lassen sich mit einer umfassenden Checkliste der Verbraucherzentrale NRW die konkreten Bestandteile der Angebote prüfen. Wichtig ist, dass bei den Kosten alle nötigen Bauteile und Arbeiten für Montage und Netzanschluss aufgeführt sind. Dabei sind alle Komponenten genau zu beschreiben.

Die Gesamtleistung aller angebotenen Solarmodule sollte in Kilowattpeak (kWp) ausgewiesen sein. Wichtig seien auch Informationen zu den angebotenen Wechselrichtern. Es gebe zum Beispiel String-Wechselrichter, an denen mehrere, in der Regel alle, PV-Module angeschlossen werden, und Modul-/Micro-Wechselrichtern, die an jeweils einem PV-Modul betrieben werden. Modul-/Micro-Wechselrichter sind meist teurer in der Anschaffung, können aber bei teilweiser Verschattung oder unterschiedlicher Ausrichtung der Module Ertragsvorteile bieten. Ist ein Batteriespeicher für die PV-Anlage vorgesehen, sollten auch die nutzbare Speicherkapazität und die Kosten dafür ausgewiesen werden. Neben den Materialkosten hat das Angebot auch sämtliche Arbeitskosten vollständig auszuweisen. Dazu zählen beispielsweise die komplette Installation inklusive der Dokumentation, der benötigte Arbeitsschutz wie Gerüste und Fangnetze, die Inbetriebnahme sowie die Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister.

Quelle: VZ NRW | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen