Strom-Mix EU: Solarstrom überholt Kohle

Grfaik zeigt Anteile des PV-Shares am Strom-Mix der EU-Länder.
Grafik: Ember
2024 haben die EU-Staaten zusammen mehr Strom aus Photovoltaik als aus Kohlekraftwerken erzeugt. Der Anteil am Strom-Mix lag bei elf Prozent.

Erstmals in der Historie hat die EU mehr Solarstrom erzeugt und verbraucht als Elektrizität aus Kohlekraftwerken. Das geht aus einem Papier der britischen Sandbag Klimakampagne unter dem Namen Ember hervor.

Demnach war die Photovoltaik auch die am schnellsten wachsende Energiequelle in der EU. Der Kapazitätszubau lag nach Verweis auf Zahlen von Solar Power Europe bei 66 Gigawatt (GW). Das waren noch einmal vier Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Solarstromproduktion legte im Vergleich zu 2023 um 22 Prozent. Mit einem Volumen von 304 Terawattstunden (TWh) überholte 2024 zum ersten Mal die Kohle (269 TWh). Der Anteil der Photovoltaik am EU-Strom-Mix lag damit bei elf Prozent.

Die Staaten mit dem höchsten PV-Anteil im Strom-Mix waren 2024 Ungarn (25 Prozent), Griechenland (22 Prozent) und Spanien (21 Prozent).

Wind und Solar ersetzen Erdgas

In den Spitzenzeiten der Solarstromproduktion reichte die Photovolatik in einigen Ländern bereits aus, um den Großteil der Nachfrage zu decken. So deckte die Solarstromerzeugung im Jahr 2024 in mindestens einer Stunde 80 % oder mehr des Strombedarfs von 12 EU-Ländern. In den Niederlanden und Ungarn wurden 2024 an mehr als 70 Tagen mehr als 80 % der Gesamtnachfrage in der Spitzenstunde durch Solarstrom gedeckt.

Wind- und Solarstrom haben laut Ember auch in Teilen Erdgas rechnerisch kompensieren können. So wäre ohne die Zuwächse beider Quellen in 2024 der Gasbedarf des Stromsektors der EU um elf Prozent höher ausgefallen. Der Anteil der Windenergie am Strom-Mix lag bei 17 Prozent.

Ohne die seit 2019 zugebauten Kapazitäten hätte die Gemeinschaft ferner 92 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 55 Millionen Tonnen Steinkohle zusätzlich importieren müssen.

Quelle: Ember | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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