Mercedes-Benz und Mobility House: uni- und bidirektionales Laden

Animierte Grafik zeigt ein E-Fahrzeug von Mercedes-Benz beim Laden vor dem Haus mit Strommast im Hintergrund.Grafik: Mobility House
Um neue Elektromobile von Mercedes-Benz künftig intelligent laden zu können, kooperiert der Autobauer mit dem Software-Unternehmen Mobility House. Mittelfristig sollen die Fahrzeuge durch bidirektionales Laden auch als Speicher im Stromnetz zur Verfügung stehen.

Mercedes-Benz und The Mobility House kooperieren europaweit für die sogenannte Vehicle-Grid-Integration. Es gehe darum, Mercedes-Benz Elektrofahrzeuge intelligent mit dem Energiesystem zu vernetzen, teilten die Unternehmen mit. Die Partnerschaft umfasse Ladeangebote für private Haushalte, die sowohl unidirektionale (Vehicle-1-Grid/V1G) als auch bidirektionale (Vehicle-2-Grid/V2G) Lösungen bieten. Bei V1G gehe es darum, das Fahrzeug intelligent und möglichst kostengünstig zu laden. Dahingegen können bei V2G Elektrofahrzeuge auch Strom zurück ins Netz einspeisen.

The Mobility House bringe dafür seine Kompetenzen in der Integration, Aggregation und Vermarktung von Elektrofahrzeugbatterien in Energiemärkten in die Partnerschaft ein. Mercedes-Benz wolle Kundinnen und Kunden eine umfassende End-to-End-Lösung zu bieten. Diese sei nahtlos in das Ladeökosystem des Automobilherstellers integriert.

Das gemeinsame Ziel sei es, mit smarten Heim-Ladelösungen Kundinnen und Kunden zu ermöglichen, zu Hause Strom aus erneuerbaren Energien zu laden.

„In diesem Jahr werden wir neue Elektromodelle vorstellen, und wir wollen Maßstäbe für ein außergewöhnlich komfortables und vollständig vernetztes Ladeerlebnis setzen“. Das sagte Franz Reiner, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Mobility AG.

„Gemeinsam mit Mercedes-Benz bringen wir die Vehicle-to-Grid-Technologie aus der Vision in die Realität”, sagte Thomas Raffeiner, CEO von The Mobility House

Bidirektionales Laden

Mercedes-Benz plane ferner die schrittweise Einführung smarter Ladeangebote mit der neuen Elektrofahrzeug-Generation. In einer ersten Entwicklungsstufe würden Ladevorgänge an der heimischen Wallbox intelligent gesteuert, sodass das Laden von Grünstrom zum bestmöglichen Zeitpunkt stattfindet. Das System lade immer dann, wenn besonders viel regenerativ erzeugter Strom im Energienetz vorhanden ist und die Strompreise sinken.

Ein Fokus der Partnerschaft liege ferner auf der Entwicklung der Infrastruktur für bidirektionales Laden. Diese ermöglicht es Elektrofahrzeugen, nicht nur Strom zu laden, sondern auch wieder in das Netz einzuspeisen. Das Elektrofahrzeug fungiert dabei als Energiespeicher und wird zu einem integralen Bestandteil des Smart-Home-Systems von Privathaushalten sowie des gesamten Energienetzes. Für die Kundinnen und Kunden ergeben sich durch bidirektionales Laden höhere Einsparpotenziale. Die in den Batterien von Elektrofahrzeugen gespeicherte Energie lasse sich durch die Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) auf dem Markt handeln.

Eine Analyse von The Mobility House und Mercedes-Benz hat ergeben, dass zwei Millionen bidirektional ladefähige Elektrofahrzeuge in Deutschland fast die Hälfte der Abschaltungen vermeiden könnten, die derzeit noch bei erneuerbaren Energien in Deutschland anfallen.

Quelle: Mobility House | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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