Österreich: Photovoltaik-Zubau ausgebremst

Nach ersten Brancheneinschätzungen zum aktuellen Photovoltaik-Zubau in Österreich, ging die neu installierte PV-Leistung im ersten Quartal 2025 um 20 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal 2024 zurück. Gründe dafür ist laut Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) die Politik der neuen Regierung. „ Während im Regierungsprogramm mehr als 20-mal das Ziel ‚leistbare Energie‘ beschworen wird, versetzt dieselbe Regierung der heimischen Erneuerbaren-Energie Branche seit Amtsantritt einen Nackenschlag nach dem anderen“, sagt Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria. „Statt mit der Wachstumsbranche Erneuerbare Energie zusätzliche Mittel für die Budgetsanierung zu erschließen, werden erfolgreiche Betriebe bestraft. Wer heute PV- und Speicherfirmen abwürgt, importiert morgen Arbeitslosigkeit und übermorgen überteuerten Strom aus dem Ausland.“ Mit der Budgetrede von Finanzminister Marterbauer hätte die Bundesregierung demonstriert, dass der Mut für eine wirksame Vorwärtsstrategie fehle.
Seit März 2025 hat die österreichische Bundesregierung mehrere Maßnahmen beschlossen, die der Erneuerbaren-Branche schaden:
- Abruptes Ende der Mehrwertsteuer-Befreiung für Photovoltaik-Kleinanlagen.
- Verlängerung und Verschärfung des Energiekrisenbeitrag-Stroms (EKB-S), der laut Austria PV heimische, mittelständische Stromproduzenten hart trifft.
- Kürzung sämtlicher Umweltförderungen ohne Berücksichtigung der milliardenschweren klimaschädlichen Subventionen.
Außerdem fehlen laut Austria PV dringend benötigte rechtliche Leitplanken. Das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) und das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG). Beide Vorhaben sind laut Verband essenziell, um den Umbau des Energiesystems auch rechtlich voranzutreiben und leistbare Energie bereitstellen zu können – ganz ohne zusätzliche Budgetbelastung. Wenn man die Branche bereits mit drastischen Budgetkürzungen konfrontiere und Planungssicherheit vermindere, müsse man zumindest die angekündigten Gesetze noch vor dem Sommer beschließen, so Paierl. Inverstoren stoppten bereits Photovoltaik-Projekte, Finanzierungen verteuerten sich und das Vertrauen in stabile Rahmenbedingungen erodiere. Zudem erfahren Unternehmen von politischen Kehrtwenden erst, wenn die Entscheidungen bereits gefallen sind, kritisiert Paierl.
Auch in Deutschland war der Photovoltaik-Zubau zuletzt gesunken.
Quelle: PV Austria | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH