Bayerisches Staatsgut Almesbach setzt auf Biodiesel

Um Vorbehalte gegenüber Biodiesel B100 aus dem Weg zu räumen, wurde das Projekt „Klimaverträgliche Bewirtschaftung der Staatsgüter“ (KlimaBeSt) gestartet. Dabei werden fortlaufend erneuerbare Antriebsenergien auf den Staatsgütern in der Praxis eingesetzt. Die Ziele sind: Prüfung der Praxistauglichkeit, Annäherung an die angestrebte Klimaneutralität und Einnehmen einer Vorreiterrolle. Das Bayerische Landwirtschaftsministerium fördert das Projekt.
Erste Testphase bereits 2010 gestartet
Das Staatsgut Almesbach arbeitet seit 2010 mit klimafreundlichen Kraftstoffen. Anfangs setzten die Mitarbeiter:innen einen Traktor “Fendt 820 Vario” ein, der mit einem Zwei-Tank-System betrieben wurde. Der Schlepper nutzte HVO (Hydrotreated Vegetable Oil oder hydriertes Pflanzenöl) zum Vorheizen und dann ausschließlich Rapsöl aus eigenem Anbau. Seit August 2023 läuft dort zudem ein Traktor “Axion 830” (6-Zylinder mit 230 PS) von Claas. Das Unternehmen stellt diesen kostenfrei für über zwei Jahre für einen Praxistest zur Verfügung.
Einsatz im Alltag
Nach ersten Laborversuchen im Technologie- und Förderzentrum Straubing wird nun der Biodiesel-Einsatz unter realen Bedingungen erprobt. Der Traktor war bislang rund 855 Arbeitsstunden [Stand April 2025] auf der circa 280 Hektar großen Fläche in Almesbach im Einsatz. Aufgaben: Grubbern, Pflügen, Säen, Transportfahrten und Gülleausbringung. Der Jahresverbrauch beträgt etwa 10.000 Liter Biodiesel. Die Projektverantwortlichen sehen darin ein deutliches CO2-Einsparpotenzial fossiler Kraftstoffe. Betriebsleiter Andreas Kiener und sein Team bestätigen die Zuverlässigkeit des “Axion”, keinerlei Leistungsverluste und niedrigere Abgaswerte im Vergleich zum gängigen Diesel.
Erweiterung des Projektes
Zusätzlich zum Axion erweiterte sich im April 2025 das Projekt um einen Claas “Arion 470”, der hofnah eingesetzt wird. Fabian Wohlfahrt, strategischer Programmmanager für alternative Antriebe bei Claas, sagt: „Es ist wichtig, dass unsere Technik in den unterschiedlichsten Anwendungen überzeugt – sowohl in langen Einsätzen in der Außenwirtschaft als auch bei täglichen Hofarbeiten.“
Fazit zum Testbetrieb mit Biodiesel
„Alternative Antriebe werden für den Klimaschutz in der Landwirtschaft immer wichtiger. Wir wollen zeigen, dass Biodiesel eine echte Alternative sein kann – auch in neuester Maschinentechnik mit komplexer Abgasnachbehandlung“, sagt Dr. Johannes Ettl, Leiter Prüfstände des Technologie- und Förderzentrums Straubing.
Quelle: Bundesverband Bioenergie e.V. | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH