ZEW-Studie: Investitionsförderung für Photovoltaik besser als Einspeisevergütung

Hände mit Geldscheinen vor Photovoltaik-Anlage, eine Investitionsförderung für Photovoltaik-Anlagen wäre für den Staat günstiger als eine Einspeisevergütung.Foto: sima / stock.adobe.com
Eine Vorabförderung in Form einer Investitionsförderung ist laut Studie besser als eine nachträgliche in Form einer Einspeisevergütung.
Eine Investitionsförderung für Photovoltaik-Anlagen wäre laut ZEW Mannheim bei gleicher Wirkung deutlich günstiger als die heutige EEG-Einspeisevergütung. Das sollte der Bund bei künftigen Förderprogrammen für Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen berücksichtigen.

Ob Eigenheimbesitzer:innen oder Vermieter:innen Photovoltaik-Anlagen installieren, hängt stark davon ab, ob es sich für sie lohnt. Dabei spielen Förderungen, aber auch der Zeitpunkt der Installation eine wichtige Rolle. Eine repräsentative Studie des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim zeigt nun: Eine Vorabförderung in Form einer Investitionsförderung für Photovoltaik-Anlagen ist zielführender als eine nachträgliche in Form einer Einspeisevergütung. Zudem hält der hohe Verwaltungsaufwand insbesondere Vermieter:innen davon ab, mehr PV-Anlagen zu installieren.

„Besitzerinnen und Besitzer von Immobilien setzen den Wert zukünftiger Erträge von PV-Anlagen als zu gering ein. Wären die PV-Investitionskosten vorab gefördert worden, hätte mehr als ein Drittel der ausgegebenen Fördersumme eingespart werden können“, sagt Sebastian Rausch. Der Professor leitet den ZEW-Forschungsbereich Umwelt- und Klimaökonomik.

Aktuell basiert das deutsche Förderprogramm auf Einspeisetarifen. Eigentümer:innen bekommen für 20 Jahre einen festen Preis garantiert, zu dem der erzeugte Strom verkauft werden kann. Trotz eines zukünftigen Werts von einem Euro sind Hauseigentümer aber laut Studie nur bereit, 67 Cent dafür zu zahlen – bezogen auf die heutigen, abgezinsten Erträge aus der Stromerzeugung. Somit unterschätzen Hauseigentümer:innen die zukünftigen Erträge.

Bei Vermietern:innen kommt noch ein anderes Problem hinzu. Der hohe Verwaltungsaufwand von mehr als 20 Prozent der Investitionskosten sorgt dafür, dass sie trotz ähnlicher Investitionskosten und Einspeiseerlösen deutlich weniger Photovoltaik-Anlagen für Mieterstrom installieren. Damit Vermieter:innen mehr investieren, müsste man laut Studie die bürokratischen Hürden im Mieterstromprogramm verringern. Dieses würde zudem auch Kosten einsparen.

„Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen sind zentrale Elemente der Energiewende und wichtig zur Erreichung der Klimaneutralität. Deswegen sollten die Erkenntnisse dieser Studie genutzt werden, um zukünftige Förderprogramme effizient und erfolgreich zu gestalten“, so Rausch.

Datengrundlage für die Bewertung der Investitionsförderung für Photovoltaik-Anlagen

Die Bewertung der Studie stützt sich auf ein ökonometrisches Modell, das die Investitionsentscheidung und den Investitionszeitpunkt für neue Technologien beschreibt. Das Modell stützt sich auf Daten zur PV-Einführung zwischen 2012 und 2021 aus dem deutschen Marktstammdatenregister sowie zu PV-Investitionskosten, Strompreisen und Einspeisetarifen. Es liefert Schätzungen zum Diskontierungsfaktor, der die zukünftigen Erträge der Stromerzeugung im Verhältnis zur Gegenwart bewertet.

Quelle: ZEW Mannheim | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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