HIBC-Photovoltaikmodul von Longi erreicht 25,9 % Wirkungsgrad

Im Bild die Präsentation vom HIBC-Photovoltaikmodul auf dem Messestand von Longi bei der SNEC.Foto: Longi
Auf der 18. Internationalen Solar New Energy Convention (SNEC) 2025 stellte Longi sein neu entwickeltes HIBC-Photovoltaikmodul vor.
Im Wettlauf nach dem höchsten Wirkungsgrad von seriengefertigten Photovoltaik-Modulen hat Longi nun erstmals die 25-Prozent-Marke geknackt. Das HIBC-Modul mit 700 Watt Leistung erreicht 25,9 % Wirkungsgrad und eine Leistungsdichte von 259 W/m².

Das chinesische Photovoltaik-Unternehmen Longi hat die neu entwickelte HIBC-Technologie vorgestellt. HIBC steht für Hybrid Interdigitated Back Contact. Das neue HIBC-Photovoltaikmodul für die industrielle Serienfertigung erreicht eine Leistung von mehr als 700 Watt im Standardformat 2382 × 1134  mm. Das entspricht einer Leistungsdichte von 259 W/m². Mit einem Solarmodul-Wirkungsgrad von 25,9 % ist es laut Longi das erste seriengefertigte Photovoltaik-Modul, das die 25-%-Grenze übersprungen hat.

Die HIBC-Technologie kombiniert Heterojunction-Technologie (HJT) mit Rückkontakt-Architektur (BC). Longi setzt dabei auf eine hybride Passivierung, die Hoch- und Niedertemperaturprozesse vereint. Damit ist erstmals weltweit eine industrielle Großserienfertigung möglich. Für Zhong Baoshen, Chairman von Longi, ist dieser Durchbruch ein weiterer im Rückkontakt-Segment. „Der Wirkungsgrad ist nicht nur der Leuchtturm der PV-Technologie, sondern zugleich ihre Lebensader“, so Zhong. „Wir setzen seit jeher auf höhere Leistung bei gleichbleibender Modulfläche, um den Ertrag pro Fläche zu maximieren. Eine reine Flächenvergrößerung bietet dem Kunden wenig Mehrwert – im Gegenteil: Die Risiken für Qualität und Zuverlässigkeit steigen spürbar.“ Erst im April 2025 bestätigte das Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) einen neuen Weltrekord von 27,81 % Zellwirkungsgrad für eine HIBC-Zelle von Longi.

HIBC-Photovoltaikmodul mit hoher Leistungsdichte

Im Vergleich zu marktüblichen 700-W-Modulen im Format 2384 × 1303 mm erzielt das neue HIBC-Photovoltaikmodul laut Longi eine um 34 W/m² höhere Leistungsdichte bei 0,4 m² weniger Fläche. Laut Unternehmen sollte die Leistungsdichte als technische Kennzahl zur Bewertung des Kundennutzens künftig eine zentrale Rolle spielen.

Zudem nutzt das HIBC-Modul eine hochdichte Zellverschaltung, bei der die Solarzellen besonders eng angeordnet sind. Dadurch vergrößert sich die aktive Fläche des Solarmoduls, was den Wirkungsgrad erhöht und eine höhere Stromerzeugung auf gleicher Fläche ermöglicht. Beim HIBC-Photovoltaikmodul steigt die aktive Modulfläche von 93,2 % auf 95,1 %. So kann mehr Licht aufgenommen werden.

HIBC-Technologie ebnet Weg in 25-Prozent-Plus-Ära

Die HIBC-Technologie dient dazu, PV-Module der neuen Generation mit einem Wirkungsgrad von mehr als 25 % in Serie zu produzieren. „Wir haben weniger als drei Jahre gebraucht, um den Modulwirkungsgrad auf ein neues Niveau zu heben. Das beweist das große Potenzial und die Skalierbarkeit der Rückkontakt-Technologie“, sagt Baoshen.

Im Mai 2025 brachte Longi zudem die für den Wohnbereich optimierte EcoLife-Serie auf den Markt, die auf der HIBC-Technologie basiert. Das Spitzenmodell erreicht einen Zellwirkungsgrad von bis zu 27,3 % und einen Modulwirkungsgrad von über 25 %.

Kürzlich hatte der chinesische Photovoltaik-Hersteller Aiko einen Solarmodul-Wirkungsgrad von 24,4 % in der Serienfertigung erreicht. Auch Aiko setzt die Rückkontakt-Architektur ein.

Quelle: Longi | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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