Kohlendioxid-Speichergesetz: BEE legt Positionspapier vor

Drei Würfel im Grünen mit der Aufschrift CCS als Symbol für das Kohlendioxid-Speichergesetz.Illustration: Pcess6097 / stock.adobe.com
Die Bundesregierung will Carbon Capture and Storage (CCS) in Deutschland ermöglichen.
Das bisherige Kohlendioxid-Speichergesetz regelt die Erforschung von Technologien zur Speicherung von Kohlendioxid in unterirdischen Gesteinsschichten. Jetzt will die Bundesregierung die kommerzielle CO2-Speicherung ermöglichen. Der Branchenverband BEE hat dazu ein Positionspapier vorgelegt.

Das Bundeskabinett hat eine Novellierung vom Kohlendioxid-Speichergesetz (KSpG) auf den Weg gebracht. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) hat dies zum Anlass genommen, ein Positionspapier zum Thema “Carbon Management” zu veröffentlichen. Laut BEE ist das Abscheiden und Speichern von CO2 (carbon capture and storage, kurz CCS) oder auch die Abscheidung und Nutzung von CO2 (CCU) für unvermeidbare Restemissionen sinnvoll. „Klare rechtliche Rahmenbedingungen und eine Begrenzung auf die zentralen industriellen Anwendungen stellen sicher, dass der Einsatz von CCS und CCU den größtmöglichen Mehrwert für Deutschland schafft“, sagt BEE-Präsidentin Simone Peter.

Kohlendioxid-Speichergesetz auf BECSS fokussieren

Aus Sicht des BEE liege ein erhebliches Potenzial in der Abscheidung und Speicherung von CO2 aus Bioenergieanlagen (BECCS). Laut dem Verband könnten BECCS-Technologien bis 2050 bis zu 60 % der erwarteten Restemissionen kompensieren. Denn durch die Verwendung von CCS aus der Verarbeitung von Biomasse ergäben sich “Negativemissionen”, da das CO2 in der Biomasse durch Photosynthese der Atmosphäre entzogen werde und somit Bestandteil des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs sei. Die Erzeugung von Negativemissionen durch BECCS gleiche Treibhausgasemissionen an anderer Stelle aus, so dass man in Summe Klimaneutralität erreichen könne, so Peter.

Fossile Kraftwerke, deren Emissionen man durch CCS-Technologien reduzieren wolle, stellen aus Sicht des BEE hingegen keine sinnvolle Back-Up-Lösung für das deutsche Stromsystem dar. Denn die Errichtung von CCS-Anlagen an fossilen Gaskraftwerken sei mit enormen wirtschaftlichen Kosten und Risiken verbunden. Aufgrund der hohen Investitionskosten für CCS-Anlagen an fossilen Gaskraftwerken sei ein langjähriger und intensiver Betrieb notwendig. Hinzu kämen technische Schwierigkeiten bei der schnellen An- und Abschaltung. „CCS-Gaskraftwerke stellen keine sinnvolle Flexibilitätsoption im modernen Stromsystem dar. Anstatt mit Milliarden an Subventionen die Probleme von gestern zu konservieren und mit Steuergeldern in ineffiziente und teure CCS-Technologien an fossilen Kraftwerken zu investieren, müssen wir unsere Ressourcen in den Ausbau der Erneuerbaren, moderne Speicherlösungen und eine intelligente Infrastruktur lenken”, so Peter.

Das BEE-Positionspapier „Potenziale von Carbon Management im Energiesystem“ ist unter diesem Link zu finden.

Über die Inhalte der geplanten Novelle des Kohlendioxid-Speichergesetzes und weiterer Änderungen im Energierecht, die die Bundesregierung angeschoben hat, berichtet Solarthemen-Chefredakteur Guido Bröer unter S+ auf dem Solarserver.

Quelle: BEE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen