Projektentwickler:in Gaia warnt vor Windenergie-Aus in Süddeutschland

Nach den Berechnungen von Gaia könnten rund 2.300 der aktuell in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz geplanten Windenergieanlagen nicht umgesetzt werden. Dadurch drohe zahlreichen Windenergiefirmen in Süddeutschland die Insolvenz, hunderte Arbeitsplätze seien in Gefahr, so die Projektierer:in.
Gaia will Windenergie im Süden retten
„Der Referenzertrag ist die wichtigste Basis auf der politischen Ebene, um Windenergieprojekte in Süddeutschland umzusetzen“, erklärt Gaia-Geschäftsführer Torsten Szielasko. Denn während Windenergieanlagen in Norddeutschland 20 Millionen Kilowattstunden (kWh) pro Jahr erzielen, sind es im südlichen Binnenland nur 13 Millionen kWh. Wegen der Topografie und der zumeist kleineren Flächen sind die Infrastrukturkosten im Süden außerdem meist höher als an der Küste. „Ein großer Teil der aktuellen und künftigen Windenergieprojekte liegt unterhalb der Standortgüte von 60 Prozent“, so Szielasko. „Wird der aktuelle Referenzertrag von 50 Prozent hochgesetzt, ist die Finanzierung daher nicht mehr gesichert und die teuren Genehmigungen sind nichts mehr wert.“
Szielasko rechnet vor: „Für jedes Windrad kann man durchschnittlich 250.000 Euro für Gutachten und Genehmigungsgebühren veranschlagen. Das sind rund 575 Millionen Euro, die verbrannt würden, wenn die Bundesregierung das Referenzertragsmodell für den Süden verändert. Wir müssen die Windenergie im Süden retten, da hier die Nähe zu den großen Verbrauchern gegeben ist.“
Gaia fordert mehr Flächen auszuweisen
Zu den weiteren Forderungen des fünfseitigen Katalogs zählt, dass die Kommunen rund 8 bis 9 Prozent der möglichen Flächen ausweisen sollen. Damit das gelingt, sollten restriktive Abstandsregeln reformiert, bundesweit verbindliche Artenschutzleitlinien eingeführt und Genehmigungsverfahren beschleunigt sowie standardisiert werden. „Angesichts des steigenden Strombedarfs reicht die bundespolitische Zielvorgabe, zwei Prozent der Landesflächen für Windenergie auszuweisen, bei weitem nicht aus“, erklärt Szielasko.

Gaia auf der HUSUM WIND
Gaia stellt seinen Forderungskatalog “Kurs halten un volle Pann vöörut!” auf der Fachmesse HUSUM WIND vor. Im Anschluss an die Messe will Gaia den Forderungskatalog bundesweit veröffentlichen und an alle Bundestagsabgeordneten schicken.
Über Gaia mbH
Die Gaia mbH wurde 1999 von Michael Wahl und Torsten Szielasko gegründet. Das Unternehmen hat sich von einem Planungsbüro für Windenergieanlagen zu einem Generalunternehmen und Dienstleister:in für Kooperationspartner:innen entwickelt. Gaia plant, projektiert und realisiert Windkraft- und Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Hessen. Die Dienstleistungen umfassen auch die technische und kaufmännische Betriebsführung von Windenergieanlagen sowie die Planung und Errichtung von Batteriespeichern. Das Lambsheimer Unternehmen beschäftigt derzeit über 70 Mitarbeiter:innen.
Quelle: Gaia mbH | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH