Erneuerbare decken 57 Prozent des Bruttostromverbrauchs von Januar bis September 2025

Grafiken zeigen Entwicklung erneuerbarer Energien in den ersten 3 Quartlen 2025 zum Bruttostromverbrauch in Deutschland.Grafik: BDEW / ZSW
Die erneuerbaren Energien haben in den ersten neun Monaten 2025 mit 57 Prozent so viel zum Bruttostromverbrauch in Deutschland beigetragen wie im Vorjahr. Während Wind- und Wasserkraftstrom abnahmen, legte die PV um 23,5 Prozent zu.

Erneuerbare Energien haben in Deutschland in den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 fast 57 Prozent des Bruttostromverbrauchs gedeckt. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Damit liege der Anteil Erneuerbarer auf dem gleichen Niveau wie zum Vorjahreszeitraum. Das bedeutet zugleich, dass das schwache 1. Quartal 2025 kompensiert werden konnte.

Hintergrund ist eine starke Photovoltaik-Erzeugung und mehr Windstrom in den Sommermonaten. So stieg die Erzeugung von Solarstrom in den ersten neun Monaten um 23,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Grund ist der starke Zubau von Photovoltaik-Anlagen im Jahr 2024 udn 2025. In den ersten neun Monaten 2025 wurde bislang bereits fünf Prozent mehr Photovoltaik-Leistung zugebaut als zum gleichen Zeitpunkt 2024.

Wind an Land blieb aufgrund des windschwachen 1. Quartals mit einem Minus von zwölf Prozent hinter den ersten drei Quartalen 2024 zurück. Bei Wind auf See betrug der Rückgang ferner acht Prozent. Jedoch hat der Zubau von Windrädern an Land im Jahr 2025 deutlich Fahrt aufgenommen. Mit einem aktuellen Bruttozubau von 3,2 Gigawatt (GW) wurde bereits jetzt schon fast so viel Leistung zugebaut wie im gesamten Jahr 2024. Windanlagen auf See 2025 behielten bedingt durch den Ausschreibungsturnus den Ausbaustand von 2024 bei. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft ging um fast ein Viertel zurück. Dies war bedingt durch die deutlich unterdurchschnittlichen Niederschläge von Februar bis Juni in diesem Jahr.

Neuer Rekord für Gesamtjahr möglich

„Sollten im Herbst, wie für die Jahreszeit üblich, günstige Windbedingungen herrschen, können wir auf Jahressicht von einem Anstieg des Anteils an Erneuerbaren Energien gegenüber 2024 ausgehen. Ambitionierte Ausbauziele und beschleunigte Genehmigungsverfahren für Erneuerbare-Energien-Anlagen haben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen“, erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Wichtig ist es, den weiteren Ausbau Erneuerbarer zukünftig noch effizienter und systemoptimierter zu gestalten. Unter anderem gilt es, den Ausbau von Erzeugung und Speichern besser mit dem Netzausbau zu verzahnen sowie stärker an Ertrag und Kosten für die Systemintegration zu orientieren.“

„Die Zahlen zeigen: die Erneuerbaren Energien sind auf gutem Weg und sie bestätigen die Aussage des unlängst veröffentlichten Monitoringberichts zur Energiewende des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln, dass ein Anteil von mindestens 80 Prozent bis 2030 am Bruttostromverbrauch erreichbar erscheint.“ So äußerte sich Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg.

PV-Strom: plus 23,5 Prozent

In den drei Quartalen 2025 lag die Bruttostromerzeugung nach vorläufigen Berechnungen bei 366,0 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) und war damit 0,9 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt erzeugten Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen 216,0 Mrd. kWh Strom (Quartal 1-3 2024: 216,3 Mrd. kWh). Davon stammten 78,9 Mrd. kWh aus Photovoltaik, 70,5 Mrd. kWh aus Wind an Land, 32,0 Mrd. kWh aus Biomasse (einschließlich biogenen Siedlungsabfällen), 17,5 Mrd. kWh aus Wind auf See und 12,7 Mrd. kWh aus Wasserkraft. Konventionelle Energieträger trugen zudem 150,0 (146,5) Mrd. kWh bei. Der Bruttostromverbrauch in den drei Quartalen 2025 war mit einem Minus von 0,4 Prozent leicht rückläufig.

Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab. Eine andere Möglichkeit ist auch, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst dabei die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge. Der Anteil Erneuerbarer Energien in den ersten drei Quartalen auf Basis der Bruttostromerzeugung beträgt demnach 59 Prozent (Quartal 1-3 2024: knapp 60 Prozent).

Der Rückgang des Erneuerbaren-Anteils an der Stromerzeugung und der gleichzeitige leichtem Anstieg des Erneuerbaren-Anteils am Stromverbrauch ist durch die unterschiedliche Entwicklung von Stromerzeugung und Stromverbrauch bedingt.

Quelle: BDEW / ZSW | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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