Vattenfall: Solarpark mit hohem Anspruch an Biodiversität in Lauenburg

Mit einem symbolischen Spatenstich hat Vattenfall den Bau eines Solarparks in den Gemeinden Juliusburg und Krukow (Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein) begonnen. Dieser will dabei hohe Standards für die Biodiversität setzen. Auf einer Fläche von insgesamt 74 Hektar entstehe ein Photovoltaik-Park mit einer installierten Leistung von rund 80 Megawatt (MWp), teilte das Unternehmen mit.
Besonderer Schwerpunkt des Projekts sei die gezielte Förderung der Artenvielfalt. Gemeinsam mit Biologen und unter biologischer Betreuung durch die Game Conservancy Deutschland e.V. unter der Leitung von Dr. Daniel Hoffmann wolle Vattenfall eine Reihe von Maßnahmen umsetzen, die weit über gesetzliche Vorgaben hinausgehen.
So sollen entlang und innerhalb der Anlage erhöhte Blühstreifen aus heimischen Wildpflanzen und Gräsern entstehen, die Lebensraum für Insekten und bodenbrütende Vögel bieten. Die Pflege der Flächen erfolge ferner gestaffelt durch Mahd und Beweidung, damit jederzeit Rückzugsräume erhalten bleiben. Zusätzlich würden kleine Wasserflächen angelegt, die Wildtieren gerade in Trockenphasen als Trink- und Trittwasser dienen. Stein- und Totholzhaufen sowie gezielte offene Bodenbereiche schafften weitere Habitatstrukturen für spezialisierte Arten.
An Modulreihen und Zäunen sollen Nistkästen für Vögel und Fledermäuse zum Einsatz kommen, während neu gepflanzte Hecken aus standortgerechten Sträuchern Nahrung und Deckung liefern. Ein fortlaufendes, wissenschaftlich begleitetes Monitoring prüfe die Wirksamkeit dieser Maßnahmen und ermögliche deren adaptive Weiterentwicklung.
Biodiversität keine Selbstverständlichkeit
Der Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein, Tobias Goldschmidt, sagt: „Schleswig-Holstein wird bis 2040 das erste klimaneutrale Industrieland sein. Ein ehrgeiziges Ziel, bei dem auch die Stromproduktion aus Sonnenenergie eine zentrale Rolle einnimmt. Der heutige Spatenstich freut mich als Umweltminister gleich doppelt, da hier in Juliusburg und Kruckow nicht nur Solarmodule errichtet werden, um die Energiewende weiter voranzutreiben, sondern Vattenfall im Rahmen des Projektes auch Maßnahmen für den Erhalt der biologischen Vielfalt umsetzen wird.”
Vattenfall wolle mit dem Park neue Maßstäbe setzen, verspricht Claus Wattendrup, Leiter des Geschäftsbereichs Solar & Batteries bei Vattenfall. “Wir zeigen, dass großflächige Solarparks nicht nur saubere Energie liefern, sondern zugleich die Biodiversität vor Ort stärken können. Unser Ziel ist es, die Energiewende naturverträglich und nachhaltig zu gestalten”.
Abnehmer des Strom via PPA: Evonik
Abnehmer eines Teiles des Stroms sei im Rahmen einer langfristigen Strompartnerschaft der Chemiekonzern Evonik. “Für die Chemiebranche am Standort Deutschland spielt eine sichere, wettbewerbsfähige und umweltschonende Energieversorgung eine entscheidende Rolle. Auch Evonik selbst hat eine ehrgeizige Nachhaltigkeitsstrategie. Unsere Strompartnerschaft und dieses Projekt hier passt dazu: Artenvielfalt fördern, grünen Strom erzeugen und ihn für unsere Chemieproduktion einsetzen”, sagt Heiko Mennerich, Senior Vice President & Head of NextGen Technologies Evonik. Die Stromabnahmevereinbarung (PPA) umfasse insgesamt eine Leistung von rund 120 Megawatt aus verschiedenen Vattenfall-Anlagen in Deutschland.
Das Projekt in Juliusburg sei Teil von Vattenfalls Ambition einer Nature Inclusive Energy Transition. Durch den Verzicht auf Pestizide und Düngemittel, die Förderung heimischer Arten und ein umfassendes wissenschaftliches Monitoring soll ein widerstandsfähiges Ökosystem entstehen, das zahlreiche Tier- und Pflanzenarten unterstützt.
Die Biodiversitätsmaßnahmen sollen ferner auch langfristig begleitet und weiterentwickelt werden, um einen dauerhaften Mehrwert für die lokale Umwelt zu schaffen.
Quelle: Vattenfall | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH