Grüner Wasserstoff für die Heidekrautbahn

Vertreter:innen aus Politik und Unternehmen beim Spatenstich für das Wasserstoffwerk Wensickendorf.Foto: Angela Regenbrecht
Spatenstich für das Wasserstoffwerk Wensickendorf (vlnr): Enrico Wießner (Baudezernent Oranienburg), Dr. Anne Bendzulla (Vorstandsmitglied Enertrag SE), David Schenker (Projektleiter Enertrag SE) und Alexander Gehling (NOW GmbH).
Das Wasserstoffwerk Wensickendorf soll ab 2026 die Heidekrautbahn zwischen Barnim und Berlin versorgen. Die Elektrolyse mit 4 Megawatt Leistung erzeugt grünen Wasserstoff aus Windenergie und Photovoltaik direkt vor Ort.

In Wensickendorf in brandenburgischen Landkreis Oberhavel hat der Spatenstich für ein Wasserstoffwerk stattgefunden. Bauherr und Initiator dieses Projekts ist der Projektentwickler Enertrag. Mit dem Baustart in Wensickendorf schafft das Unternehmen die Grundlage für die regionale Produktion von grünem Wasserstoff aus Windenergie und Photovoltaik direkt vor Ort. Die hochmoderne Wasserstoffproduktionsanlage verfügt über eine Elektrolyseleistung von 4 MW und soll ab 2026 jährlich bis zu 380 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen.

Ein wesentlicher Teil der Produktion– rund 230 Tonnen pro Jahr – ist künftig für die Versorgung der Heidekrautbahn zwischen Barnim und Berlin reserviert. Somit ermöglicht das Wasserstoffwerk eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Kraftstoffen und fördert eine CO₂-freie Mobilität in der Region. „Wir produzieren grünen Wasserstoff dort, wo er gebraucht wird, und schaffen gemeinsam mit unseren Partnern die Voraussetzung für eine klimafreundliche Mobilität in unserer Region“, sagt Anne Bendzulla, Vorständin Ressort Erzeugung bei Enertrag.

Wasserstoffwerk Wensickendorf Teil eines einzigartigen Verbundvorhabens

Das Wasserstoffwerk ist ein zentraler Baustein im deutschlandweit einzigartigen Verbundvorhaben „Wasserstoffschiene Heidekrautbahn“. In enger Zusammenarbeit mit der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), den Kreiswerken Barnim (KWB), der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entsteht eine regionale, klimafreundliche Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff im Verkehrssektor. Die BTU Cottbus-Senftenberg und das DLR begleiten das Projekt wissenschaftlich. Das Projekt ist gleichzeitig Teil der Null-Emissions-Strategie des Landkreises Barnim, mit der der Kreis bereits seit 2008 gezielt auf erneuerbare Energien setzt und CO₂-freie Mobilität fördert.

„Wensickendorf wartet sehnsüchtig auf die Anbindung nach Gesundbrunnen. Dafür wird hier ein wichtiger Schritt getan. Dass die Energiewende nicht konfliktfrei erreicht werden kann, wissen wir hier allzu gut. Umso mehr bin ich davon überzeugt, dass dieser Schritt entscheidend, mutig und richtig ist. Mit dem Wasserstoffwerk in Wensickendorf setzen wir ein starkes Zeichen für Klimaschutz, Innovation und regionale Zukunftskraft“, sagt Alexander Laesicke, Bürgermeister der Stadt Oranienburg.

Das Projekt „Wasserstoffschiene Heidekrautbahn“ erhält eine Förderung von insgesamt rund 25 Millionen Euro im Rahmen der Förderrichtlinie „Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP)“ vom Bundesministerium für Verkehr. Die NOW GmbH koordiniert die Förderrichtlinie, der Projektträger Jülich setzt sie um.

Quelle: Enertrag | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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