Verbände: Regierung muss für dezentrale Energiewende nachbessern

Eine junge Frau zeigt Windkraftanlagen auf einer grünen Wiese vor blauem Himmel als Zeichen für Bürgerenergie.Foto: Shestakoff / stock.adobe.com
Verbände fordern mehr Energie in Bürgerhand.
Die DUH und zwei Verbände fordern Nachbesserungen am Energiewirtschaftsgesetz, um die dezentrale Energiewende voranzubringen. Es geht um intelligente Stromzähler, gemeinsamen Energieverbrauch und Stecker-PV.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) und der Bundesverband Steckersolar (BVSS) fordern die Bundesregierung zu einem klaren Bekenntnis für die dezentrale Energiewende in Bürgerhand auf. Ihre Kritik entzündet sich an mehreren Punkten, für die sie Nachbesserungen fordern. Es handelt sich um den schleppenden Smart-Meter-Rollout, den Rechtsrahmen für Energy Sharing sowie die Regelungen für Kleinspeicher mit und ohne Photovoltaik.

Laut Rupert Wronski, Stellvertretender Leiter Kommunaler Umweltschutz DUH, sei ein flächendeckender Smart-Meter-Rollout immer noch in weiter Ferne. “Mit drei Prozent ist Deutschland im europäischen Vergleich weit abgeschlagen. Beim aktuellen Tempo ist hierzulande mit einer Einbauquote nahe 100 Prozent erst nach 2040 zu rechnen. Gründe dafür sind neben dem sehr langwierigen Zertifizierungsprozess für die Geräte auch die unterschiedlichen Prozesse der über 800 Verteilnetzbetreiber sowie die hohen Kosten und Vorgaben für deren Einbau.“

Ihre Kritik am neuen Rechtsrahmen für das Energy Sharing hatte Valérie Lange, Leitung Energiepolitik und Regulierung BBEn, bereits am Vortage formuliert. Ihr fehlen einerseits die wirtschaftliche Anreize. “Andererseits erschweren mangelnde Digitalisierung und uneinheitliche Datenformate zwischen Netz-, Anlagen- und Verbrauchsakteuren die Umsetzung.“

Craig Morris, Geschäftsführer BVSS moniert: Weder die vereinfachte Anmeldung von Kleinspeichern noch variable Netzentgelte hätten den Weg in die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes geschafft. “Dabei könnten genau diese Bausteine Millionen Haushalte in die Lage versetzen, aktiv zur Energiewende beizutragen und Netze zu entlasten. Wir dürfen Bürgerlösungen nicht weiter unnötig verkomplizieren. Eine vollständig auf erneuerbaren Energien basierende Energieversorgung funktioniert erst, wenn alle Flexibilitäten im System genutzt werden. Dazu muss endlich auch die Rolle von Kleinspeichern gestärkt werden.“

Quelle: DUH, BBEn, BVSS | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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