Solar Solutions/LEE NRW: 30 Prozent weniger PV-Anlagen 2025
Foto: anatoliy_gleb / stock.adobe.comDer Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) erwartet, dass der Zubau von PV-Anlagen in dem Bundesland bezogen auf die Gesamtsumme um 20 bis 30 Prozent unter Vorjahr liegen wird. Diese Prognose gab der Verband vor dem Hintergrund eigener Auswertungen der vorläufigen Meldungen im Marktstammdatenregister ab. Dies tat er im Vorfeld der Eröffnung der Messe Solar Solutions in Düsseldorf. Die Analyse zeige, dass in Nordrhein-Westfalen bis Ende Oktober rund 150.000 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von knapp 1.600 Megawatt (MW) neu in Betrieb gegangen sind. Im Bundesländervergleich rangiere NRW nach den ersten zehn Monaten hinter Bayern (3.660 MW) und Baden-Württemberg (1.710 MW) auf Rang drei.
Die Nase vorn habe NRW allerdings bei Balkonkraftwerken, den Minianlagen mit meist weniger als einem Kilowatt Leistung. In NRW seien für die ersten zehn Monate rd. 79.000 Stecker-Solaranlagen gemeldet worden (Leistung: rd. 97 MW). Dahinter rangiere Bayern mit knapp 61.000 (rd. 73 MW) und für Baden-Württemberg knapp 54.000 (etwa 64 MW).
„Wir gehen davon aus, dass in diesem Jahr in NRW die Schwelle von 2.000 Megawatt nicht überschritten wird“, sagt LEE NRW-Geschäftsführer Christian Vossler. Diese rund 2.000 MW wären aber immer noch der dritthöchste Ausbauwert in NRW seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000. Deshalb sieht Vossler keinen Anlass, den rückläufigen Solarausbau zu dramatisieren. „Die gleiche Entwicklung gibt es auch auf Bundesebene, da insbesondere weniger private Dachanlagen gebaut werden.“ Der Solarboom in den beiden zurückliegenden Jahren habe bei den Privathaushalten zu einer leichten Sättigung geführt.
„Umso wichtiger ist es, dass es in Nordrhein-Westfalen endlich einen deutlichen Aufschwung bei den solaren Freiflächenanlagen gibt“, so der LEE NRW-Geschäftsführer. Auf dieses Segment entfielen landesweit lediglich sieben Prozent der neu installierten Solar-Leistung. Der LEE NRW sieht auch noch reichlich Nachholbedarf bei gewerblichen Dächern sowie landeseigenen und kommunalen Liegenschaften.
Solar Solutions zeigt sich stabil
Dass es nach wie vor ein großes Interesse an der Solartechnologie in NRW gibt, zeigt die diesjährige Fachmesse Solar Solutions in Düsseldorf. „Sowohl bei der Zahl der Aussteller als auch bei der gebuchten Ausstellungsfläche liegen wir exakt auf Vorjahresniveau“, zitiert der LEE NRW Thea Kranz, Marketingdirektorin beim niederländischen Messerveranstalter Solar Solutions International. Eine Krise sehe anders aus. „Die Solar Solutions Düsseldorf ist innerhalb von nur vier Jahren zu unserem wichtigsten Standort im deutschen Markt geworden. Unsere internen Daten zeigen ein gutes Potenzial für eine nachhaltige Markterholung, und mit der Solar Solutions Düsseldorf möchten wir dazu beitragen, diese positive Dynamik in Bewegung zu setzen“, so Kranz weiter.
Auch Nina Groot aus der Geschäftsführung des Messe-Veranstalters zeige sich laut LEE optimistisch. „Im kommenden Jahr werden wir mit dem neuen Namen Sustainable Solutions Düsseldorf antreten. Diese Namensänderung spiegelt unseren breiteren Fokus auf integrierte und zukunftsorientierte Technologien rund um die Solartechnik wider, darunter smarte Speicherlösungen, Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge sowie grüne Lösungen für Heizung, Lüftung und Klimatisierung.“
Genau auf diesen Mix setze auch Wibke Brems, eine der beiden Fraktionsvorsitzenden der Grünen-Fraktion im NRW-Landtag, die die diesjährige Solar Solutions eröffnet. „Der Ausbau der Solarenergie ist neben der Windenergie ein zentraler Bestandteil der Energiewende und damit auch einer verantwortungsvollen Standortpolitik für Nordrhein-Westfalen. Die Solar Solutions verdeutlicht, wie NRW den Umbau seiner Energieversorgung mit Innovationskraft und Praxisorientierung vorantreibt.“
Quelle: LEE NRW | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH