BNEF-Studie: Lithium-Ionen-Batteriespeicher so billig wie nie
Grafik: BNEFDas Marktforschungsunternehmen BloombergNEF (BNEF) hat die Lithium-Ionen-Batteriepreisumfrage 2025 veröffentlicht. Demnach sind die Preise für Batteriespeicher seit 2024 um 8 % auf ein Rekordtief von 108 US-Dollar pro Kilowattstunde (kWh) gefallen. Die anhaltende Überkapazität in der Zellfertigung, der intensive Wettbewerb und die fortschreitende Umstellung auf kostengünstigere Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) trugen laut der Studie von BNEF dazu bei, die Preisentwicklung von Batteriespeichern trotz steigender Kosten für Batteriemetalle zu senken.
Die Preise für Batteriemetalle stiegen 2025, was zum Teil auf Versorgungsrisiken bei bestimmten chinesischen Lithiumvorkommen und neue Kobalt-Exportquoten in der Demokratischen Republik Kongo zurückzuführen war. Die Metallpreissteigerungen führten jedoch nicht zu höheren Jahrespreisen für Batteriezellen oder Akkus. Die Branche fing diese Schocks letztlich durch eine stärkere Verbreitung von LFP, langfristige Verträge und umfassendere Absicherungsstrategien ab.
Intensiver Wettbewerb unter Chinas Batterie-Herstellern
China hat laut Studie kontinuierlich mehr Batteriezellen produziert, als für den heimischen Bedarf an Elektrofahrzeugen und stationären Stromspeichern erforderlich sind, was zu einem intensiven Wettbewerb unter den Herstellern geführt hat. Am deutlichsten war dieser Effekt im Bereich der stationären Batteriespeicher, wo viele Anbieter dieselben Projekte bedienen können. Dank seiner Dominanz in der LFP-Produktion können chinesische Hersteller fast den gesamten weltweiten Bedarf decken.
Die branchenführende Batteriepreisumfrage von BNEF deckt verschiedene Endanwendungen von Batterien ab, darunter verschiedene Arten von Elektrofahrzeugen und stationäre Speicherprojekte. Jeder Sektor erfordert in der Regel unterschiedliche Zellen und Akkus, um bestimmte Leistungskennzahlen zu erfüllen, was zu unterschiedlichen Preisdynamiken in diesen Anwendungsfällen führt. Die Preise für Akkus für stationäre Speicher sanken im Jahr 2025 auf 70 US-Dollar/kWh und lagen damit 45 % unter denen von 2024. Dies ist der stärkste Rückgang aller Segmente, wodurch stationäre Speicher zum ersten Mal zum preisgünstigsten Segment wurden. Batterie-Elektrofahrzeuge (BEV) waren mit 99 US-Dollar/kWh die günstigsten im Transportbereich – das zweite Jahr in Folge lagen sie unter der Schwelle von 100 US-Dollar/kWh. Die durchschnittlichen Preise für LFP-Akkus lagen über alle Segmente hinweg bei 81 US-Dollar/kWh, während Nickel-Mangan-Kobalt-Akkus (NMC) 128 US-Dollar/kWh kosteten.
Preisentwicklung von Batteriespeichern 2025: Lithium-Akkus in China an billigsten
Der Bericht behandelt auch regionale Preisunterschiede. Die durchschnittlichen Preise für Batteriepacks waren in China mit 84 US-Dollar/kWh am niedrigsten. In Nordamerika und Europa lagen die Preise für Batteriepacks um 44 % bzw. 56 % höher, was auf höhere lokale Produktionskosten und eine größere Abhängigkeit von importierten Batterien zurückzuführen ist, die in der Regel einen Aufschlag gegenüber den Preisen in China haben. Der größte Rückgang der Akkupackpreise war in China zu verzeichnen, wo sie gegenüber 2024 real um 13 % sanken, während in Nordamerika und Europa Rückgänge von 4 % bzw. 8 % zu verzeichnen waren. Der Preisrückgang war in Europa aufgrund der sich ändernden politischen und zollrechtlichen Rahmenbedingungen in den USA höher als in Nordamerika. Viele chinesische Unternehmen verlagerten ihre Exporte auf die europäischen Märkte, wo sie aggressivere Preisstrategien verfolgten, um ihre weltweiten Absatzmengen aufrechtzuerhalten und ihre Jahresziele zu erreichen. Diese Verlagerung verschärfte den Preiswettbewerb in Europa.
BNEF geht davon aus, dass die Preise für Akkus im Jahr 2026 erneut sinken werden, da die Rohstoffpreise unter Aufwärtsdruck stehen, sich aber die Verwendung kostengünstiger LFP-Akkus weiter verbreitet. Langfristig dürften anhaltende Investitionen in Forschung und Entwicklung, Fertigungseffizienz und den Ausbau der Lieferkette weitere technologische Verbesserungen und Kostensenkungen unterstützen. Auch neue Technologien wie Silizium- und Lithium-Metall-Anoden, Festkörperelektrolyte, neue Kathodenmaterialien und neue Zellfertigungsverfahren werden eine wichtige Rolle bei der nächsten Preiswelle spielen.
Quelle: BNEF | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH