Stromverbrauch 2019: Anteil der Photovoltaik stagniert

Wenn mehr große Photovoltaikanlagen auf Hasudächern installiert wären wie auf dem Foto zu sehen, würde der Anteil der Photovoltaik am Stromverbrauch nicht stagnieren.Foto: Aton Solar
Photovoltaik-Anlagen haben 2019 nur wenig mehr als im Vorjahr zum Stromverbrauch beigetragen.
Die erneuerbaren Energien haben fast 43 Prozent des Stromverbrauchs in diesem Jahr abgedeckt. Besonders stark stieg der Anteil der Offshore-Windenergie. Bei der Photovoltaik ist jedoch eine Stagnation zu beobachten.

Der Anteil von Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen an der Deckung vom Stromverbrauch 2019 ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: Lag er 2017 noch bei 36,3 Prozent und im Folgejahr bei 38,2 Prozent, so wird er 2019 bei voraussichtlich fast 43 Prozent liegen. Das haben vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für das Gesamtjahr 2019 ergeben.

Insgesamt haben die erneuerbaren Energien über 244 Terawattstunden erzeugt: Windkraftanlagen an Land trugen aufgrund des windreichen Wetters mit fast 104 Terawattstunden den größten Anteil bei (2018: 90,9 TWh). Photovoltaikanlagen lieferten rund 45 Terawattstunden (2018: 44,0 TWh). dicht gefolgt von Biomasse mit ebenfalls fast 45 Terawattstunden (2018: 44,6 TWh). Die höchste Zuwachsrate verzeichnete Wind offshore mit fast 25 Prozent auf über 24 Terawattstunden (2018: 19,5 TWh). Wasserkraftanlagen lieferten 21 Terawattstunden (2018: 17,9 TWh).

Den Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch zu bemessen, ist die gängige Berechnungsgrundlage. Sie geht zurück auf europäische Vorgaben und steht im Einklang mit den Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab.

Eine andere Möglichkeit wäre, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Diesbezüglich lag der Anteil der Erneuerbaren im Jahr 2019 bei rund 40 Prozent.

Egal welche der Bemessungsgrundlagen angesetzt wird, eines ist klar: Wenn es beim derzeit faktisch gestoppten Zubau von Windkraftanlagen an Land bleibt und es auch bei der Photovoltaik keine nennenswerten Fortschritte gibt, wird der Erneuerbaren-Anteil in Zukunft nicht mehr so stark wachsen, wie es in den vergangenen Jahren der Fall war. Das würde die Transformation des Energiesystems deutlich verlangsamen und das Ziel von 65 Prozent Erneuerbarem-Anteil bis 2030 in weite Ferne rücken lassen. Die Hemmnisse insbesondere beim Windkraftausbau müssen daher nach Ansicht von ZSW und BDEW zügig beseitigt werden.

18.12.2019 | Quelle: ZSW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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