Noch kein Photovoltaik-Smart-Metering

Auf der Glasabdeckung eines analogen Stromzählers spiegeln sich ein Strommast und Stromleitungen sowie Wolken.Foto: krisana / stock.adobe.com
Analoge Stromzähler könnten im Stromsystem in einigen Ländern - auch in Deutschland - auch in der nächsten Zeit noch wichtig sein.
Am 31. Januar hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) den grundsätzlichen Rollout für das Smart-Metering verkündet. Dies gilt aber noch nicht für Photovoltaik-Smart-Metering.

Am 31. Januar hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) den grundsätzlichen Rollout für das Smart-Metering verkündet. Dies gilt aber noch nicht für Photovoltaik-Smart-Metering.

Zwar kommt die Marktanalyse des BSI zu dem Ergebnis, dass die technischen Voraussetzungen für Smart-Meter-Gateways erfüllt sind. So gibt es nun drei unabhängige Unternehmen, die intelligente Messsysteme am Markt anbieten. Das ist eine Grundvoraussetzung für den Rollout. Dies bedeutet laut Marktanalyse des BSI aber nicht, dass alle möglichen Anwendungsfälle für das Smart-Metering damit schon eine Freigabe erhalten. So trifft dies nicht auf das Photovoltaik-Smart-Metering zu.

Smart-Meter nicht für alles geeignet

So erklärt das BSI, die zur Verfügung stehenden Smart-Meter seien noch nicht für alle Messaufgaben geeignet. Das betrifft zum einen Letztverbraucher mit mehr als 100.000 kWh Jahresstromverbrauch. Das gilt aber auch für Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von mehr als 100 kW. So ist es der Marktanalyse zu entnehmen: „Die Messaufgabe kann bei Anlagen dieser Größe nicht mit den aktuell zertifizierte nintelligenten Messsystemen realisiert werden.“

Unterschiedliche Digitalisierungsansätze von Gesetzen

Darüber hinaus gibt es eine weitere Hürde. Wie das BSI erklärt enthalten das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) und das Erneuerbare-Energien-Gesetz noch „unterschiedliche Digitalisierungsansätze“. Das Bundesamt verweist auf den „Fahrplan für die weitere Digitalisierung der Energiewende“ des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi). Demnach lasse das EEG in zahlreichen Fällen explizit das Steuern und Schalten von Erzeugungsanlagen ohne Einbindung eines Smart-Meter-Gateways (SMGW) zu. Das BMWi habe deshalb zügige Rechtsänderungen zugunsten der Netzintegration von EEG- und KWKG-Anlagen über das Smart-Meter-Gateway angekündigt. Doch eine abschließende Beurteilung zur Feststellung der technischen Möglichkeit zum Einbau intelligenter Messsysteme bei EEG- und KWKG-Anlagen könne zum aktuellen Zeitpunkt nicht erfolgen, so das BSI. Photovoltaik-Smart-Metering ist demnach noch nicht einsetzbar. Eine neue Bewertung müsse daher der nächsten Aktualisierung der Marktanalyse vorbehalten bleiben. Diese kündigt das BSI für einen Zeitraum unmittelbar nach Anpassung des Rechtsrahmens, jedoch spätestens zum 30. Oktober 2020 an.

3.2.2020 | Quelle: BSI| solarserver.de
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