Photovoltaik: Solarstraße für Kohlezeche

Ein Standbild zeigt wie sich ein Fahrzeug der in einen Parkplatz eingelassenen Solarmodule als Straßenbelag nähert.Foto: Solmove
So lässt sich Solarstrom auch 'erfahren'.
Auf dem Gelände einer früheren Kohlezeche in Gelsenkirchen sorgt eine Solarstraße für Energie. Sie produziert Solarstrom für Bürogebäude und Ladestationen.

Die Photovoltaik sorgt im nördlichen Ruhrgebiet für eine Innovation. Dort befindet sich eine Solarstraße für die Kohlezeche Westerholt auf der Stadtgrenze von Gelsenkirchen und Herten. Verantwortlich für den Bau der Teststrecke ist der Solarstraßenhersteller Solmove. Die Solarmodule des Berliner Startups seien dafür auf einem 40 Quadratmeter großen Parkplatz aufgebracht.

Wie Solmove mitteilte, sorgen sie dort nicht nur für Strom. Sie seien auch zur Umsetzung weiterer intelligenter Funktionen für die Verkehrsinfrastruktur von morgen geeignet. Die Solarstraße liefere nun erst einmal aber nur Solarstrom für das angrenzende Bürogebäude sowie eine Ladestation für E-Bikes und Elektroautos. Die Oberfläche der Solarstraße sei dabei befahrbar.

Solarenergie statt Steinkohle

Die Zeche Westerholt ist seit 2008 stillgelegt. Inzwischen sei der Standort von einer gemeinsamen Gesellschaft der Städte Herten und Gelsenkirchen sowie der RAG Montan Immobilien als neues Quartier entwickelt. Nun löse die Zukunftstechnologie Solarenergie die Steinkohle ab. Mit dem interkommunalen Projekt „Energielabor Ruhr“ zeigten die beiden Ruhrgebietsstädte, wie die klimagerechte Entwicklung und Nachfolgenutzung des 33 Hektar großen Zechengeländes aussehen könne. Neben der Solarstraße zähle auch die energetischen Sanierung und der denkmalgerechte Umbau der Torhäuser der ehemaligen Schachtanlage dazu.

Eine der ersten Solarstraßen

Die mit Fördermitteln des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ geförderte Smart Solar Street ist laut Solmove eine der ersten Strom produzierenden Solarstraßen bundesweit. Die Module bestehen aus Photovoltaik-Zellen, die in eine harte Glasschicht integriert seien.

Die Anlage ist seit Mai 2019 installiert. Im Herbst kam es aber zu einer teilweisen Überarbeitung der Anschlussdosen. Seit dieser Testphase sei die Straße nun vollständig funktionsfähig. Bis Mitte April 2020 lag der Stromertrag täglich bei 8 bis18 Kilowattstunden (kWh). Ein Stromspeicher mit 10 kWh speichere den Strom und versorge damit das heute als Bürogebäude genutzte Torhaus der ehemaligen Schachtanlage sowie eine Ladestation für E-Bikes auf dem Gelände.

Solarstrom „erfahren“

„Dieses mit ca. 15 Meter Länge eher kurze Stück Solarstraße überzeugt uns mit der Leistung, die sie liefert.“ So kommentierte Bernd Lohse, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Neue Zeche Westerholt. „Wir können hier täglich ‚erfahren‘, wie innovativ man mit Straßenflächen umgehen kann. Wenn dieses Modellprojekt einen Impuls für die Umsetzung im großen Maßstab liefert, hätten wir riesiges Potenzial, um den CO2-Ausstoss weiter zu reduzieren und wortwörtlich umweltfreundliche Energieerzeugung ‚erfahrbar‘ zu machen.“

16.6.2020 | Quelle: Solmove | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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