Solarparks: Photovoltaik-Module schützen vor Austrocknung des Bodens

Zu sehen sind Forschenden, die eine Klimastation im Solarpark Weesow-Wilmersdorf erreichten, mit der sie die Auswirkung der Photovoltaik-Module auf die Austrocknung des Bodens untersuchen wollen.Foto: Philipp Marx / HTW Dresden
Über die Klimastation und Bodenfeuchtigkeitssonden erhalten die Wissenschaftler:innen Informationen über Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Windstärke und Niederschlag.
Photovoltaik-Anlagen dienen nicht nur der Gewinnung von Solarenergie, sie können den Boden auch vor dem Austrocknen schützen. Bauingenieure und Bauingenieurinnen der HTW Dresden forschen dazu im Photovoltaik-Solarpark Weesow-Wilmersdorf, dem größten Solarpark Deutschlands.

Das Forschungsteam der Ingenieurhydrologie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden hat gemeinsam mit dem Energieversorger EnBW auf dem Solarpark Weesow-Wilmersdorf ein Langzeitprojekt gestartet. Ziel ist es herauszufinden, welchen Einfluss Photovoltaik-Anlagen auf den Bodenwasserhaushalt und die Grundwasserneubildung haben und inwieweit Photovoltaik-Module den Boden vor Austrocknung schützen können. Die Solarmodule bewirken eine Umverteilung des Niederschlags- und Energieangebotes. Die Beschattung großer Flächen verringert beispielsweise die Verdunstung. In Trockenzeiten, wie sie in den beiden vergangenen heißen Sommern vorkamen, können die Photovoltaik-Module dazu beitragen, die Böden nicht austrocknen zu lassen.

Klimastation erhebt Daten

Um genaue Daten zu erhalten, haben die Wissenschaftler Bodenfeuchtigkeitssonden und eine Klimastation auf dem Gelände installiert. Mit ihrer Hilfe messen sie Daten wie Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Windstärke und Niederschlag. Die ersten Bodenproben wurden bereits gewonnen. Untersucht wurden sie im Rahmen von Abschlussarbeiten des Studiengangs Environmental Engineering in den Laboren der Hochschule. „Uns war es wichtig, die Studierenden gleich von Beginn an in die Forschungsarbeit einzubinden. So erhalten sie ganz unmittelbar Einblicke in die praktische Arbeit“, so Professorin Ulrike Feistel, die das Projekt zur Untersuchung der Auswirkung der Photovoltaik-Module auf die Boden-Austrocknung leitet.

Mit einer Fläche von 164 Hektar und einer geplanten installierten Leistung von 187 Megawatt ist der Solarpark der größte Deutschlands. Er liegt nördlich von Berlin. Zugleich ist er auch das erste Photovoltaik-Großprojekt, das ohne Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) umgesetzt wird.

In den kommenden drei Jahren wird das Forschungsteam der HTW Dresden den Betrieb der Anlage wissenschaftlich begleiten. Die Bauingenieure planen noch weitere Projekte, die über die derzeitigen Standardmessungen hinausgehen. Interessant sind die Ergebnisse sicher auch für die Agri-Photovoltaik. Das sind doppelt genutzte Flächen für Landwirtschaft und Stromgewinnung.

9.3.2021 | Quelle: HTW Dresden | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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