EUPD Research: Mit Photovoltaik-Speicher 80 Prozent Solarstrom für E-Auto möglich

Zu sehen ist eine Grafik, die den Anteil vom Solarstrom für das E-Auto in Abhängigkeit von Fahrleistung und der Größe der Photovoltaik und des PV-Speichers zeigt.Grafik: EUPD Research
Bei einem durchschnittlichen Fahrprofil mit 2.500 kWh Stromverbrauch reicht bereits eine 7-kW-Solaranlage mit entsprechendem PV-Speicher aus, um das Elektrofahrzeug zu gut 80 Prozent mit eigenem Solarstrom zu laden. Das hat eine Untersuchung von EUPD Research ergeben.

Mit der Installation der heimischen Wallbox stellt sich die Frage, welcher Strom über die Ladestation in das Elektroauto geladen werden soll. Aktuell bieten in Deutschland gut 100 Energieversorger spezifische Autostromtarife an. Mit einem derartigen Stromtarif kann ein Durchschnittsfahrer gegenüber dem normalen Haushaltsstrom etwa 110 Euro pro Jahr einsparen. Mit der eigenen Photovoltaik-Anlage in Kombination mit einem PV-Speicher bietet sich die Option, lokal erzeugten Ökostrom direkt vom eigenen Hausdach in die Batterie des Elektroautos zu laden. Neben dem ökologischen Vorteil besteht zudem nochmals deutliches Kosteneinsparpotential im Vergleich zum Bezug aus dem Stromnetz. Die Nutzung von eigenem Solarstrom für das E-Auto ist jedoch mit Herausforderungen verbunden. Das im Tagesverlauf und jahreszeitlich schwankende Angebot an Solarenergie muss mit dem Ladebedarf des Elektroautos in Einklang gebracht werden.

Angenommen das E-Auto ist wochentags ab 17 Uhr, samstags am Nachmittag und sonntags am Vormittag an der Ladestation angeschlossen. Dann kann eine Photovoltaik-Anlage mit sieben Kilowatt installierter Leistung über das Jahr 39 Prozent des Strombedarfs durch direkten Eigenverbrauch decken. Ergänzt um einen Heimspeicher mit sieben Kilowattstunden Nettokapazität verdoppelt sich die jährliche solare Deckung auf 81 Prozent.

Photovoltaik-Anlage an Fahrleistung anpassen

Je nach Fahrprofil verändert sich der Strombedarf für das Elektroauto. Ein Wenigfahrer mit 5.000 km Fahrleistung und einem Strombedarf für das Elektromobil von 900 kWh kann bereits mit einer 6-kW-PV-Anlage in Kombination mit einem 6-kWh-Speicher 80 Prozent des Jahres mit Solarstrom fahren. Mit steigender Fahrleistung erhöht sich entsprechend der Strombedarf. So kann der Durchschnittsfahrer bei einem Strombedarf für das elektrische Fahren von 2.500 kWh mit 7 kW Photovoltaik und 7 kWh Speicherkapazität 81 Prozent solare Abdeckung realisieren. Für einen Vielfahrer mit 5.000 kWh Strombedarf ist eine 12-kW-PV-Anlage mit entsprechender Speicherdimensionierung erforderlich. Mit dieser PV-Anlagengröße kann er analog der anderen Fahrprofile das E-Auto mit mindestens 80 Prozent Solarstrom im Jahresdurchschnitt laden.

„Im Jahresverlauf wird klar ersichtlich, dass insbesondere im Winterhalbjahr der Heimspeicher unerlässlich ist, um den selbst produzierten Solarstrom für die Nutzung im Elektroauto zwischen zu speichern.“, ergänzt Martin Ammon, Geschäftsführer der EUPD Research die Untersuchungsergebnisse.

Solarstrom für das E-Auto spart Ladekosten

Neben dem Ziel eines möglichst hohen Photovoltaik-Eigenverbrauchsanteils am Ladestrom stehen auch die Ladekosten im Fokus der Analyse von EUPD Research. Für den Besitzer eines Elektroautos mit einem durchschnittlichen Fahrprofil und entsprechend 2.500 kWh Jahresverbrauch reduzieren sich die Ladekosten des Elektroautos mit einer 7-kW-Solaranlage und einem 7-kWh-Heimspeicher bereits um 42 Prozent gegenüber dem aktuellen Haushaltsstrompreis von 31,9 Eurocent je Kilowattstunde. Mit einer 10-kW-Photovoltiakanlage und einem entsprechenden Speichersystem lassen sich bis zu 52 Prozent der Ladekosten einsparen. Dies entspricht für einen Durchschnittsfahrer mit 2.500 kWh Ladestromverbrauch allein im Jahr 2021 bereits 415 Euro an Ersparnis.

7.7.2021 | Quelle: EUPD Research | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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