Solarmobil Stella Vita fährt bis Spanien

Das fahrenden Solarhaus Stella Vita vor dramatischem Himmel.Foto: Renault
Das Experimentalfahrzeug Stella Vita hat eine Reichweit von mehr als 600 Kilometer und bietet Platz zum Wohnen.
Das von Studenten entwickelte Experimentalfahrzeug Stella Vita fährt ausschließlich mit Photovoltaikmodulen. Das gefällt dem Autobauer Renault.

Das Solarmobil Stella Vita freut den Autobauer Renault. Es handelt sich dabei um ein mit Photovoltaik-Paneelen bestücktes vollelektrisches Experimentalfahrzeug. Wie die Franzosen mitteilten, ist Stella Vita das Werk von 22 Studenten der Technischen Universität Eindhoven. Das futuristische Gefährt stellte mit einer rund 3.000 Kilometer langen Fahrt von Eindhoven in den Niederlanden nach Tarifa in Spanien das Potenzial der Sonnenenergie zum Antrieb von Elektrofahrzeugen unter Beweis.

Die Solarpaneele von Stella Vita umfassen im Stand bei ausgebreiteten Flügeln bis zu 17,5 Quadratmeter. Dank des aerodynamischen Designs und des Gewichts von 1.700 Kilogramm sind auf der Straße Geschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde möglich. Bei voller Ladung des Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 60 kWh beträgt die Reichweite des Fahrzeugs rund 600 Kilometer, bei Sonnenschein sind sogar bis zu 730 Kilometer möglich. Allerdings dauert das vollständige Laden der Batterien im Stillstand über die Solarzellen zwei bis drei Tage. Daher ist das Fahrzeug auch mit Anschlüssen für schnelleres Laden an üblichen Stromladestationen ausgestattet.

Solares Wohnmobil

„Bei der Planung des Fahrzeugs haben wir festgestellt, dass wir viel überschüssige Energie aus den großen Sonnenkollektoren erhalten“, sagt Lowe Blom, Aerodynamik-Ingenieur des niederländischen Solar Teams. „Wir haben uns also gefragt, was wir damit machen könnten, und sind auf ein Auto gekommen, in dem man wohnen kann.“

Um mehr Platz im Inneren zu schaffen, lässt sich das mobile Dach hochfahren. An den Seiten fahren dann Flügel aus, wodurch sich die Fläche der Solarzellen verdoppelt. Der Innenraum ist vergleichbar mit einem kompakten Wohnmobil. Er verfügt über eine Küche, ein Bett, ein Sofa sowie eine Dusche und eine Toilette – alles mit Solarenergie betrieben. Ein Infotainmentsystem ermöglicht es den Nutzern, den Energieverbrauch stets im Blick zu behalten.

„Stella Vita ist eine Art mobiles Zuhause, das die Funktionen eines Autos bietet – es kann alles. Für die Studenten bedeutet das Projekt einen Wechsel von Theorie zur konkreten Anwendung ihrer Ideen.“ Das sagt Patrick Lecharpy, VP Design der Renault-Marke Mobilize.

Design folgt Nutzen

Der interdisziplinäre Ansatz des Projekts hat auch Laurens Van Den Acker, Designchef der Renault Group, sehr beeindruckt. Auch er hat an der Technischen Universität Eindhoven studiert. Er war deshalb sehr daran interessiert, die jungen Designer kennenzulernen. Beim Besuch im Technocentre diskutierten sie gemeinsam über die Zukunft des Projekts. Außerdem standen die Hürden im Blick, die noch zu überwinden sind, bevor aus dem Prototyp ein Serienmodell wird.

Lecharpy ging auf die untypische Entwicklung der Fahrzeuge der Mobilitätsmarke Mobilize ein. Im Gegensatz zu traditionelleren Marken entwerfen die Teams hier die Modelle je nach der Aufgabe, die sie erfüllen sollen. Die Designer beginnen nicht mit der Zeichnung eines Fahrzeugs, sondern denken über das Konzept nach, das nicht nur den Nutzern, sondern auch den Betreibern und den Städten als Ganzes helfen soll.

„Die derzeitigen Fahrzeuge sind für Shared-Mobility nicht geeignet. Wir müssen neue, andere Fahrzeuge entwerfen, die den neuen Nutzungsarten und Bedürfnissen entsprechen. In Zukunft werden die Fahrzeuge mit der Zeit immer vernetzter und nachhaltiger“, so Patrick Lecharpy.

21.10.2021 | Quelle: Renault | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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