BMW und Eon: Bidirektionales Laden mit Photovoltaik

Grafik veranschaulicht bidirektionales Laden eines Autos mit SolarstromGrafik: Eon
Beim bidirektionalen Laden wird der E-Auto-Akku als Zwischenspeicher für eigenen Sonnenstrom genutzt, der später wieder im Haus verwendet werden kann.
Photovoltaikstrom vom Dach flexibel für die eigene Elektromobilität und den Bedarf im Haus nutzen: Ein solches Projekt für bidirektionales Laden verfolgen Eon und BMW.

Bidirektionales Laden einer Autobatterie mit Photovoltaik: dieser Idee gehen die beiden Konzerne BMW und Eon nach. Wie sie mitteilten, testen aktuell zwei Familien im Münchner Umland das bidirektionale Laden in ihrem Lebensalltag. Dazu hat Eon die entsprechenden Ladelösungen und Steuerungsboxen in den beiden Haushalten installiert. BMW hat ferner speziell ausgerüstete i3-Fahrzeuge ausgeliefert. Ein Expertenteam begleitet das Projekt durch kontinuierliche Datenauswertung und eine ständige Optimierung.

Im Rahmen des Pilotprojekts für bidirektionales Laden mit Photovoltaik untersuchen die Partner das Zusammenspiel des E-Auto-Akkus mit Photovoltaik-Anlagen. Dabei wird bei Sonnenschein überschüssiger Solarstrom in den Fahrzeug-Akku geladen und kann bei Bedarf wieder aus der Batterie heraus ins Haus fließen, um dort verbraucht zu werden. Statt überschüssigen Sonnenstrom ins Netz einzuspeisen, können Kunden mit dieser Lösung einen größeren Anteil der Energie für die eigene Wohnung nutzen. Durch die Einbeziehung des Fahrzeug-Akkus steigt also die Unabhängigkeit vom Netzbezug und die PV-Anlage rentiert sich noch schneller. Der Hochlauf der Elektromobilität sorgt zudem für einen starken Zuwachs an Speicherkapazität für diesen Einsatz.

Ein weiterer Aspekt des Forschungsprojekts soll perspektivisch auch die Nutzung des Fahrzeug-Akkus im Hinblick auf flexible Stromtarife sein. Beide Modell-Anwendungen wollen auch einen Beitrag zur Entlastung der Stromnetze leisten. Daher sei zum Beispiel der Verteilnetzbetreiber Bayernwerk Partner des großangelegten BMW-Projekts.

Auch für ältere PV-Anlagen interessant

Die Steuerung der Lade- und Entladevorgänge erfolge ferner automatisch und intelligent durch eigens entwickelte Soft- und Hardware. Zentral ist dabei die vom Eon Tochterunternehmen gridX entwickelte ‚GridBox‘. Die Nutzerinnen und Nutzer geben dabei Zielvorgaben und legen etwa fest, welche Mindestmenge im Akku des E-Autos verbleiben soll.

Im Projektverlauf werden die eingesetzten Lösungen mit Blick auf künftige, konkrete Privatkundenprodukte optimiert. Ein solches bidirektionales Ladesystem könnte künftig nicht nur Heimspeicher für Photovoltaik-Anlagen ergänzen, sondern auch bei älteren PV-Anlagen zum Einsatz kommen, bei denen eine Speichernachrüstung sehr aufwändig wäre.

7.9.2022 | Quelle: Eon | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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