BMWK und ÜNB planen internationale Vernetzung von Nordsee-Windparks

Luftbild einer Offshore-WindkraftanlageFoto: Nordsee One / Hendrik-Elbrecht
Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz, Amprion und TenneT haben zusammen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erste Pläne für Vernetzungsprojekte in der Nordsee vorgelegt.

Dabei geht es nicht nur um die Netzanbindung der Nordsee-Windparks zur deutschen Küste, sondern um die Vernetzung der Leitungen untereinander. In Summe sind Anbindungsleitungen mit 10 GW betroffen. Die Vernetzung soll es ermöglichen, Strom nicht nur jeweils zur Küste zu liefern, sondern auch zwischen den Ländern auszutauschen, zum Beispiel mit Dänemark oder den Niederlanden. So sollen die sogenannten hybriden Interkonnektoren den internationalen Stromhandel stärken.

Studie zeigt hohen Nutzen der Vernetzung in der Nordsee

Parallel zu den Planungsarbeiten hat das BMWK im Rahmen einer Studie den Nutzen der Vernetzung in der Nordsee untersuchen lassen. Laut der Studie soll sie die Treibhausgasemissionen senken, die Versorgungssicherheit erhöhen, den vorhandenen Raum effizienter nutzen und Kosten senken.

Bundesminister Robert Habeck erklärt: „Die Energiewende profitiert extrem von einer verstärkten Vernetzung mit den Nachbarländern. Mit zusätzlichen Netzverbindungen kann mehr kostengünstiger Strom aus erneuerbaren Energien nach Deutschland importiert werden. Gleichzeitig müssen wir weniger Strom abregeln. Die heute vorgelegten Pläne zeigen, wie wir im Schulterschluss mit unseren europäischen Nachbarn das Energiesystem transformieren werden. Windenergie auf See wird im klimaneutralen Energiesystem eine entscheidende Rolle spielen.“

 Durch die Vernetzung von Offshore-Windparks lasse sich deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energien in das gesamteuropäische System integrieren. Die Versorgungssicherheit steige, da Deutschland zu Zeiten hoher Stromnachfrage zusätzliche Strommengen aus den Nachbarländern importieren könne. Dadurch reduziere sich der Bedarf für Strom aus fossilen Kraftwerken und die Strompreise würden sinken. Bei niedriger Stromnachfrage und hoher EE-Produktion in Deutschland könne über die Nordsee-Vernetzung auch EE-Strom exportiert werden.

Im nächsten Schritt gehen die Pläne der ÜNB zur Vernetzung von Offshore-Windparks in offizielle deutsche und europäische Planungsprozesse ein. Gemeinsam mit den ÜNB der Nachbarländer werde damit der Grundstein für ein internationales Offshore-Netz in der Nordsee gelegt.

Zur vollständigen Fassung des Endberichts zu der vom BMWK in Auftrag gegebenen Studie geht es hier.

Um die Ausbaupläne für die Windenergie auf dem Meer überhaupt umzusetzen, hatte die Offshore-Windenergie-Branche kürzlich mehr Unterstützung von der Bundesregierung gefordert.

27.2.2023 | Quelle: BMWK | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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