TÜV Rheinland: Photovoltaik-Weiterbildungen stark nachgefragt

In Bild sind PV-Module auf dem Dach des Gebäudes vom TÜV Rheinland, der Aus- und Weiterbildung in der PV-Branche anbietet.Foto: TÜV Rheinland
Eine Analyse des TÜV Rheinlands kommt zu dem Schluss, dass die Nachfrage nach Weiterbildungsangeboten in der Photovoltaik-Branche größer ist denn je.

Die Buchungen für PV-Seminare bei der TÜV Rheinland Akademie, einem der größten Anbieter in Deutschland für Aus- und Weiterbildung etwa in der PV-Branche mit insgesamt mehr als 50.000 Angeboten, haben um bis zu 340 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. „Unsere Auswertung spiegelt das aktuelle Marktgeschehen wider. Kurz gesagt: Der PV-Markt boomt“, sagt Kara Clauß, PV-Expertin von TÜV Rheinland.

Netzausbau und Solarbeschleunigungsgesetz treiben Nachfrage

„Einerseits hat die Photovoltaik-Branche im Zuge der Energiewende und der Netzausbauziele der Bundesregierung einen starken Aufschwung erfahren. Damit steigt auch der Bedarf nach Aus- und Weiterbildung“, so Clauß. So hat nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Deutschland die Photovoltaik mit aktuell 66 Gigawatt (GW) Netzanschlussleistung die Windkraft (63,8 GW) mittlerweile überholt. Für 2023 rechnen die deutschen Übertragungsnetzbetreiber mit einem Zuwachs von 8,5 GW. Dies entspricht einer Zubaumenge mehrerer Millionen einzelner PV-Module allein für das kommende Jahr. Hinzu kommt die seit 2022 bestehende gesetzliche Verpflichtung zur Installation von PV-Anlagen auf bestimmten Neubauten. „Zusammen mit dem für Pfingsten geplanten Solarbeschleunigungsgesetz wird dies das Wachstum in den kommenden Jahren noch weiter ankurbeln“, so Clauß.

Energiekrise fördert Aus- und Weiterbildung in der PV-Branche

„Ein weiterer Grund für die hohe Nachfrage nach PV-Dienstleistungen und -kompetenzen dürfte die aktuelle Energiekrise sein“, ergänzt Kara Clauß. Amortisationszeiten von PV-Anlagen haben sich bei den hohen Energiepreisen deutlich verringert. Auch die Nachfrage nach strombetriebenen Wärmepumpen steigt, die Bürger:innen oftmals zusammen mit einer PV-Anlage installieren. „Damit einhergehend steigt das Bedürfnis nach Aus- und Weiterbildung in der PV-Branche – sowohl bei Unternehmen als auch bei Privathaushalten und Vermietern.“

Nachfragetreiber Fachkräftemangel

Gleichzeitig beobachtet TÜV Rheinland einen starken Fachkräftemangel, speziell in der Erneuerbaren-Energien-Branche. Einer Studie der International Renewable Energy Agency nach wird sich der Bedarf an Fachkräften im Bereich erneuerbare Energien bis 2050 verdreifachen – der Großteil davon im Sektor Photovoltaik. „Nicht nur die Energieinfrastruktur erfährt eine Transformation – auch die Berufsbilder verändern sich. Insofern werten wir die deutlich gesteigerte Nachfrage bei unseren Aus- und Weiterbildungsangeboten rund um das Thema Photovoltaik als ein positives Zeichen mit Blick auf die Energiewende“, so Clauß.

Dies und weitere Themen – unter anderem zu PV-Pflicht, aktuellem Rechtsrahmen für PV-Vorhaben, gebäudeintegrierter PV, Lösungen für eine schnellere Anlagenzertifizierungen – werden auf der Kölner PV-Konferenz vom 4. bis 5. Mai 2023 vertieft.

7.3.2023 | Quelle: TÜV Rheinland | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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