SHK-Konjunkturbarometer: Stornierungen von Projekten im SHK-Bereich nehmen zu

Im Bild eine Infografik zur Stornierung bei Bauprojekten, einer Sonderauswertung im Rahmen vom SHK-Konjunkturbarometer.Grafik: VdZ
Die konjunkturelle Lage der Unternehmen im Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik hat sich leicht verbessert. Neubau und Badsanierungen schwächeln jedoch. Bürger:innen geben energetischen Sanierungen in den Bereichen Heizung, Dämmung oder Fenster den Vorzug.

Das Geschäftsklima in der Haus- und Gebäudetechnik ist im Vergleich zu den Vorquartalen leicht angestiegen. Mit +29 Punkten liegt das Geschäftsklima jedoch 20 Punkte unterhalb des gleichen Quartals des Vorjahres. Als Ursachen geben die Unternehmen die großen Unsicherheiten im Marktumfeld an. Die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Umsetzung von Projekten seien enorm. Die Aufschub- oder Stornierungsquote lag nach Einschätzung der Befragten zu Jahresbeginn bei über 80 %. Im ersten Quartal 2022 betrug die angenommene Aufschub- und Stornierungsquote noch 60 %. Zu diesem Ergebnis kam die Sonderauswertung vom aktuellen SHK-Konjunkturbarometer für das 1. Quartal 2023.

Die steigenden Zinsen wirken sich negativ auf das Neubausegment aus und führen zu einer rückläufigen Nachfrage, insbesondere im Neubau von Wohngebäuden. Die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit und die steigenden Energiekosten führen darüber hinaus zum Aufschub von Projekten im Sanierungsbereich. Vielfach wird energetischen Sanierungen in den Bereichen Heizung, Dämmung oder Fenster der Vorzug vor zeitunkritischen Maßnahmen wie Badsanierungen gegeben.

Ein Viertel der Befragten aus Industrie und Großhandel gehen derzeit davon aus, dass die betroffenen Projekte gänzlich abgesagt werden. Vor einem Jahr gaben nur knapp 7 % der Befragten an, dass Projekte ersatzlos gestrichen werden würden. Eine erschwerte Finanzierung, erhöhte Projektkosten, Unsicherheiten in der Projektplanung und Lieferengpässe werden als Gründe angeführt.

Sanitärbereich besonders von Absagen betroffen

Die größten Auswirkungen durch Aufschübe und Stornierungen werden von den Befragten im Bereich Sanitär und Installation gesehen. Der Produktbereich Sanitär ist laut Einschätzung mit 90 % besonders häufig von Aufschüben oder Absagen betroffen. Im Vergleich zum 1. Quartal 2022 hat sich die eingeschätzte Lage im Sanitärbereich erheblich verschlechtert (2022: 32 %). Weitaus weniger betroffen sind laut Einschätzung die Bereiche Heizung (35 %) und Klima-Lüftung (24 %).

Der starke Rückgang an Bauprojekten betrifft laut Angaben der Befragten besonders den Wohnbau. Private Haushalte könnten die Finanzierung oftmals nicht mehr stemmen und der institutionelle Wohnbau werfe nicht mehr genügend Rendite ab und geriete deshalb ins Stocken. Einzig im Nichtwohnbau sei die Lage vergleichsweise entspannt. Hier würden nur etwas mehr als 32 % der Projekte aufgeschoben oder storniert.

Ergebnisse vom SHK-Konjunkturbarometer für das 1. Quartal 2023

Die konjunkturelle Lage hat sich im 1. Quartal 2023 leicht verbessert. Anfang 2022 trübte sich die Konjunktur deutlich ein. Aktuell gibt es Anzeichen für eine beginnende Trendwende. Die aktuelle Lage bewerten die Befragten mit +47 besser als im Vorquartal (+46). Aufwärts ging es auch mit den Erwartungen, die um 5 Punkte anstiegen. Das Geschäftsklima liegt mit +29 über dem Niveau der beiden Vorquartale.

Das SHK-Konjunkturbarometer bildet die konjunkturelle Entwicklung der Unternehmen im Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik ab. Die Berichte erstellt die B+L Marktdaten GmbH. Auftraggeber sind VdZ und VDS. Das SHK-Konjunkturbarometer wird vierteljährlich veröffentlicht. Seit 2021 enthalten die Berichte Zusatzfragen zu aktuellen Themen von Relevanz für die Gesamtbranche. Der Bericht zum aktuellen SHK-Konjunkturbarometer ist unter diesem Link zu finden.

15.5.2023 | Quelle: VdZ | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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