Bernreuter Research veröffentlicht Top-Ten der Polysilizium-Industrie

Im Bild das Werk des chinesischen Herstellers Tongwei, der laut Bernreuter Research seine führende Position in der Polysilizium-Industrie ausgebaut hat.Foto: Tongwei
Der chinesische Hersteller Tongwei hat seine führende Position in der Polysilizium-Industrie mit großem Vorsprung ausgebaut.
Bernreuter Research, ein auf Polysilizium spezialisierter Marktforscher, hat die Top-Ten der Polysilizium-Industrie für das Jahr 2022 veröffentlicht. Ein Überangebot sei unvermeidlich, da chinesische Hersteller ungebremst expandieren.

Der chinesische Polysiliziumhersteller Tongwei hat seine Position als Weltmarktführer ausgebaut. 2022 produzierte das Unternehmen 1,6-mal so viel Polysilizium für Solarzellen wie der zweitgrößte Hersteller GCL Technology und sogar doppelt so viel wie der drittgrößte, Daqo New Energy. Das berichtet Bernreuter Research, ein auf Polysilizium spezialisierter Marktforscher. Bernreuter Research hat seine jüngste Rangliste der Top-Ten-Produzenten auf seiner Website veröffentlicht.

„Das Tempo, in dem Tongwei seine Prozesseffizienz steigert und bestehende Anlagen aufrüstet, ist bemerkenswert”, sagt Johannes Bernreuter, Gründer von Bernreuter Research. Angesichts eines Ausstoßes von fast 160.000 Tonnen allein in der zweiten Hälfte von 2022 schätzt der Analyst, dass Tongwei bis Ende 2022 eine effektive Produktionskapazität von etwa 345.000 Tonnen erreicht hat – weit über den 260.000 Tonnen, die das Unternehmen offiziell angibt.

Während die drei Spitzenpositionen in der Rangliste im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben sind, hat Xinte Energy die deutsche Wacker Chemie AG vom vierten auf den fünften Platz verwiesen. Damit stammen nun die vier größten Hersteller alle aus China. Sie produzierten 2022 jeweils mehr als 100.000 Tonnen.

Ein weiterer chinesischer Hersteller zählte vergangenes Jahr ebenfalls zu den Aufsteigern: Dank eines reibungslosen Hochfahrens seiner Kapazität von 22.000 t auf 92.000 Tonnen kletterte Asia Silicon vom achten auf den sechsten Rang. Das Unternehmen profitierte vom schwachen Abschneiden von East Hope, das einen Teil seiner Fabrik in der nordwestchinesischen Region Xinjiang für mehrere Monate schließen musste, nachdem dort im Juni ein Feuer ausgebrochen war. Folglich rutschte East Hope vom sechsten auf den siebten Platz ab.

Bernreuter Research: 89 % vom Polysilizium kommt aus China

China erreichte 2022 einen Anteil von 89 % an der weltweiten Produktion von Solarsilizium, und die Expansion geht unvermindert weiter. Allein die sechs größten chinesischen Hersteller haben für 2023 und 2024 zusätzliche Kapazitäten von rund 1,5 Millionen Tonnen in Vorbereitung. Darüber hinaus sind mehr als ein Dutzend Neueinsteiger dabei, neue Fabriken in China zu bauen oder hochzufahren. Einheimische Medien haben bereits über “langfristige” Pläne für eine Gesamtkapazität von nahezu 7 Millionen Tonnen berichtet, die einer jährlichen Solarmodulkapazität von ungefähr 3.500 Gigawatt entsprechen würden.

„Auch wenn das Potenzial für das Wachstum weltweiter Photovoltaik-Installationen enorm ist, wird es nicht solch riesige Polysilizium-Mengen absorbieren”, sagt Bernreuter. “Ein Überangebot wird die unvermeidliche Folge sein. Es sieht so aus, als ob chinesische Investoren dies einmal mehr auf die harte Tour lernen müssten angesichts der Tatsache, dass sie 2023 immer noch neue Polysilizium-Projekte ankündigen.”

Ferner kündigt Bernreuter Research einen neuen, tiefgehenden Marktreport an. Dieser soll den Marktteilnehmer:innen dabei zu helfen, die jüngsten Entwicklungen bei Angebot, Nachfrage und Preisen besser zu verstehen.

16.5.2023 | Quelle: Bernreuter Research | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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