Solarpark Hasborn fällt wegen Ausgrabungen aus dem Mittelalter kleiner aus
Für den Solarpark stehen wegen der Mittelalter-Ausgrabungen nur noch gut zwölf Hektar zur Verfügung. Es liegt eine Teilbaugenehmigung vor und WES Green hat nun mit dem Bau begonnen. Die Fläche liegt direkt neben der bestehenden Photovoltaik-Anlage Niederöfflingen/Hasborn. WES Green lobt die guten Netzanschlussmöglichkeiten am Standort. Der Solarpark Hasborn IV soll nun aber erst einmal der letzte sein. WES Green und Enovos haben angekündigt, in der Südeifel insgesamt elf Freiflächenanlagen mit 200 MW Spitzenleistung zu bauen.
Archäologische Funde seien in der Gegend zwischen Trier und Koblenz keine Seltenheit, heißt es in der Pressemitteilung. Die Fläche sei daher mit einem Magnetometer untersucht worden. Siedlungsstrukturen wie Gräben, Gruben oder Pfostenlöcher würden sich dabei durch eine Änderung im Magnetfeld bemerkbar machen, erklärt die Ruhr-Universität Bochum das Verfahren.
Gefunden und freigelegt wurde in Hasborn laut WES Green eine 200 Meter große Kreisgrabenanlage aus dem 7. Jahrhundert. An den Sonderausgrabungen war auch die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) aus beteiligt.
Ausgrabungen im Einzelfall wichtiger als Solarpark – trotz „überragendem öffentlichen Interesse“
„Der Fund ist für diese Epoche einmalig. Aufgrund der besonderen Bedeutung dieser Fundstelle musste das Gebiet aus der weiteren Planung ausgeschlossen werden“, berichtet Horst Schneider von WES Green. Komplett ausgraben wolle die GDKE die Anlage jedoch nicht. „Die Fundstelle wurde dokumentiert und verbleibt im Boden“, so Schneider. Die Fläche soll auch künftig nicht bebaut werden. An diesem Fall zeigt sich also, dass das im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgeschriebene „überragende öffentliche Interesse“ an dem Solarpark Einzelfall auch durch das Interesse an den Ausgrabungen überboten werden kann.
6.6.2023 | Quelle: WES Green | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH