BUND bemängelt Qualität der kommunalen Wärmepläne in Baden-Württemberg

Im Bild eine Karte mit Gebäuden als Symbol für kommunale Wärmepläne in Baden Württemberg.Foto: Summit Art Creations / stock.adobe.com
Manche Kommunen in Baden-Württemberg setzen zu einem großen Teil auf Technologien wie Wasserstoff.
Der BUND Baden-Württemberg hat die bisher vorliegenden kommunalen Wärmepläne geprüft. In vielen Plänen fehlen demnach grundlegende Basisdaten, so dass sich keine Schlüsse zum Energiemix und den eingesetzten Technologien ziehen lassen.

Baden-Württemberg ist in der kommunalen Wärmeplanung Vorreiter in Deutschland. Bereits bis Ende 2023 mussten die 104 großen Kreisstädte und Stadtkreise des Landes kommunale Wärmepläne erstellen. Deutschlandweit gilt eine Pflicht, kommunale Wärmepläne vorzulegen, für Kommunen mit mehr als 10.000 Einwohnern gemäß dem Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze erst Ende 2028. Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) haben bislang erst 64 Kommunen Baden-Württemberg kommunale Wärmepläne vorgelegt. Aus Sicht des BUND Baden-Württemberg ist mehr die Qualität der bereits vorliegenden Wärmepläne ein Problem, als die Tatsache, dass sich die Wärmepläne einiger Kommunen verzögern.

Die Fachexperten des BUND konnten bislang 56 baden-württembergische kommunale Wärmepläne sichten. Qualitativ unterscheiden sie sich enorm. In vielen Plänen fehlen grundlegende Basisdaten, so dass sich keine Schlüsse zum Energiemix und den eingesetzten Technologien ziehen lassen. Manche Kommunen setzen zu einem großen Teil auf Technologien wie Wasserstoff, die nach Einschätzung des BUND bis zur Umsetzung der Pläne realistisch gar nicht zur Verfügung stehen werden. Das sei aber bisher eher die Ausnahme. Auch biogene Stoffe wie Holz will man, soweit die lückenhaften Daten hier Aussagen zulassen, von den meisten Kommunen eher zurückhaltend eingesetzt. Das begrüßt der BUND.

BUND-Landesvorsitzende Sylvia Pilarsky-Grosch appelliert an die Kommunen transparenter mit den Daten in ihren Wärmeplänen umzugehen. „Wir hoffen sehr, dass die Daten, die die Kommunen den Regierungspräsidien als Aufsichtsbehörde vorlegen werden, nicht ähnlich lückenhaft sind“, sagt Pilarsky-Grosch. „Ansonsten ist es schwer, auf Landesebene zu beurteilen, ob die Energieträger, mit denen die Kommunen planen, überhaupt realistisch in dieser Menge zur Verfügung stehen werden.“

Quelle: BUND | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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