PV Think Tank fordert Offensive für Photovoltaik und Netze

Eine Reihe von Freiflächen-Solarmodulen vor Strommasten.Foto: CasanoWa Stutio / stock.adobe.com
Wegen mangelnder Netzkapazitäten kommt der Ausbau der Photovoltaik an seine Grenzen, warnt der PV Think Tank.
Der Ausbau der Photovoltaik kommt aufgrund angespannter Netzsituation an seine Grenzen, warnt der PV Think Tank. Deshalb brauche es umgehend eine entsprechende Reformoffensive.

Weil Engpässe im Stromnetz den Zubau der Solarenergie auszubremsen drohen, fordert der PV Think Tank eine Reformoffensive für Photovoltaik und Netze. Dazu hat der PV Think Tank ein neues Impulspapier vorgelegt. Das teilte die Reiner Lermoine Stiftung mit. Der erfolgreiche Zubau der PV bedroht, denn er stoße auf immer gravierende Engpässe in den Stromnetzen. Dies manifestiere sich etwa im Hochschnellen der Netzanschlussbegehren, die viele der 888 Verteilnetzbetreiber aufgrund ineffizienter Strukturen überlaste. Zudem seien große Mengen der neu angeschlossenen Anlagen bereits heute unmittelbar von Abregelungen betroffen. Die Netzanbindung der vielen neuen PV-Anlagen werde so mehr und mehr zur Schlüsselfrage für den Ausbau der Photovoltaik.

Lösungen brauche es in verschiedenen Bereichen, so die Expert:innen. Es gehe dabei um zentrale Punkte wie ausreichende Netzkapazitäten und effizientes Management. Der Think Tank stellt au0ßerdem die Frage, ob Netz-Spitzenlasten gewinnbringend abgepuffert und das Netz kostenreduzierend ausgelastet werde. Gebe es effiziente Möglichkeiten für Netzanschlüsse? Und: Sind Anreize für Investitionen und kostenreduzierende Netznutzung ausreichend und Kosten angemessen?

Bislang herrsche mit Blick auf diese Fragen vielfach Lagerdenken vor und die Probleme würden zu wenig gemeinsam angepackt. „Eine Lösung der sich zuspitzenden Lage kann es daher nur gemeinschaftlich geben. Es braucht nun dringend eine von der Politik getragene, gemeinschaftliche Reformoffensive für Photovoltaik und Netze“, heißt es im Impulspapier.

Die Expert:innen im PV Think Tank regen an, im Rahmen der Reformoffensive die Perspektiven der Netzbetreiber und der PV-Betreiber besser zusammenzubringen. Die jeweiligen Sorgen unterscheiden sich. So seinen Netzbetreiber etwa durch Personalmangel mit vielen Änderungen überfordert. PV-Betreiber beklagen hingegen steigende Kosten und Unsicherheiten in der Projektierung. Unterm Strich drohe auch die gesellschaftliche Unterstützung für die Energiewende zu leiden, wenn sich der Knoten weiter zuziehe.

Insgesamt schlägt das Impulspapier elf Bereiche vor, in denen Lösungen zu erarbeiten seien. Diese reichen von einer besseren Zusammenarbeit der Akteure über offensive Ansätze bei Digitalisierung, Standardisierung, Transparenz und Entbürokratisierung. Entscheidend sei aber auch eine bessere Netzauslastung, der zielgerichtete Netzausbau und die Einbindung von dezentralen Flexibilitäten. Tiefgreifende Strukturreformen brauche es zudem bei der Anreizregulierung, der Aufwertung von Einspeisenetzen und in Form einer Zusammenlegung der bislang auf 888 Verteilnetzbetreiber fragmentierten Aufgaben.

Quelle: Reiner Lemoine Stiftung | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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