Meyer Burger beendet Produktion von Photovoltaik-Modulen in Freiberg

Im Bild die Fertigung von Photovoltaik-Modulen in Freiberg, die Meyer Burger mit einer Kapitalerhöhung zugunsten von US-Werken schließen wird.Foto: Meyer Burger
Mitte März ist in Freiberg Schluss.
In der ersten Märzhälfte soll die Produktion von Photovoltaik-Modulen in Freiberg enden. Damit bereitet Meyer Burger die Schließung des Standortes vor, die im April erfolgen soll.

Die Meyer Burger Technology AG plant eine Kapitalerhöhung, um mittelfristig einen positiven Cashflow zu erzielen. Ziel ist es, die anhaltenden Verluste in Europa zu stoppen und vom attraktiven US-Markt zu profitieren. Dazu besteht laut Unternehmen eine Finanzierungslücke von 450 Millionen Schweizer Franken. Im März soll eine außerordentliche Generalversammlung stattfinden, um eine Bezugsrechtsemission zu genehmigen, die einen Bruttoerlös von 200 Millionen bis 250 Millionen CHF erzielen soll.

Da es noch keine Entscheidung über politische Unterstützungsmaßnahmen zur Behebung der aktuellen Marktverzerrungen durch Überangebot und Dumpingpreise bei Solarmodulen gibt, hat die Meyer Burger beschlossen, mit den Vorbereitungen für die Schließung ihres Standorts in Freiberg zu beginnen, die zu Ende April in Kraft treten würde. In einem ersten Schritt wird die Gruppe die Produktion in der ersten Märzhälfte einstellen, was ab April zu erheblichen Kosteneinsparungen führen soll. Die Vertriebsaktivitäten in Europa sind davon nicht betroffen und werden fortgesetzt.

Bundesregierung genehmigt Exportkreditgarantie

Parallel zur Kapitalerhöhung hat die deutsche Bundesregierung nach einer detaillierten Due-Diligence-Prüfung eine Exportkreditgarantie für die Finanzierung durch eine Geschäftsbank mit einem Umfang von bis zu 95 Millionen US-Dollar genehmigt. Das Unternehmen erwartet, dass die Finanzierung nach Abschluss der Kreditdokumentation und der Erfüllung der üblichen aufschiebenden Bedingungen erfolgt. Der Export-Kredit hat eine geplante Laufzeit von zehn Jahren.

Darüber hinaus strebt Meyer Burger eine Finanzierung durch einen Advanced Manufacturing Production Tax Credit (sog. 45X) in Höhe von bis zu 300 Millionen US-Dollar mit einer Laufzeit von 5 bis 6 Jahren an, die eine globale Investmentbank zur Verfügung stellen soll, die erste unverbindliche Angebote gemacht hat. Die ersten Auszahlungen sind für Ende des zweiten Quartals 2024 vorgesehen, vorbehaltlich der Due-Diligence-Prüfung und des Abschlusses der erforderlichen verbindlichen Vereinbarungen. Angesichts geschätzter 1,4 Milliarden US-Dollar an zukünftigen US-Steuergutschriften unter dem U.S. Inflation Reduction Act, geht Meyer Burger davon aus, dass die 45X-Finanzierung in der Größenordnung realisierbar ist.

Zudem verfolgt Meyer Burger weiterhin zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten. Die Gruppe strebt ein vom US-Energieministerium garantiertes Darlehen in Höhe von 200 bis 250 Millionen US-Dollar an, das die Federal Financing Bank im Rahmen des Title 17 Clean Energy Financing Loan Program gewährt.

Meyer Burger benötigt Kapitalerhöhung für Photovoltaik-Werke in den USA

Meyer Burger plant, die Erlöse aus diesen potenziellen zusätzlichen Finanzierungsquellen zusammen mit den Erlösen aus der Kapitalerhöhung für die Fertigstellung ihrer Solarzellenproduktion in Colorado Springs, Colorado (USA), und ihrer Solarmodulproduktion in Goodyear, Arizona (USA) zu verwenden, die sich beide derzeit im Bau befinden und jeweils eine jährliche Produktionskapazität von etwa 2 Gigawatt haben sollen.

Auch wenn nicht alle oben genannten zusätzlichen Finanzierungsquellen gleichzeitig benötigt werden, könnte die Gruppe die am 17. Januar 2024 erstmals bekannt gegebene Finanzierungslücke von 450 Millionen Schweizer Franken mit einer Kombination aus der Bezugsrechtsemission, dem Exportfinanzierungsdarlehen und entweder dem 45X- oder dem DOE-Darlehen schließen.

Quelle: Meyer Burger | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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