Neue Studie: Marktwerte für Windenergie und Photovoltaik sinken bis 2028 deutlich

Im Bild Matthias Karger, CEO von Node.energy, der die Entwicklung der Marktwerte für Windenergie und Photovoltaik im Blick hat.Foto: Node.energy
Matthias Karger, CEO von Node.energy: „Viele Betreiber in Deutschland kennen nur die sicheren EEG-Zahlungen und haben sich kaum mit echten Marktwerten beschäftigt.“
Eine Studie von Enervis im Auftrag von Node.energy prognostiziert, dass die Marktwerte für Windenergie und Photovoltaik bis 2028 um mehr als ein Viertel sinken werden. Der Ausbau von Speichern wird den Preisverfall in den nächsten drei Jahren nicht aufhalten.

In der vom Softwareunternehmen Node.energy in Auftrag gegebenen Studie „Zukünftige Marktwertentwicklung erneuerbarer Energien bis 2028“ prognostiziert die energiewirtschaftliche Beratungsagentur Enervis anhand ihres Strommarktmodells die Entwicklung der Marktwerte für Windenergie und Photovoltaik. Die Ergebnisse: In den nächsten drei Jahren werden die Marktwerte von Wind Onshore um fast 25 % auf rund 56 €/MWh sinken. Für PV-Anlagen ist ein noch größerer Rückgang der Marktwerte auf nur noch rund 37 €/MWh zu erwarten. Je nach Wetterjahr könnten die Marktwerte sogar noch drastischer sinken.

Gründe für den starken Rückgang der Marktwerte sind sinkende Terminmarktpreise und der schnelle Ausbau von erneuerbaren Energien, der für eine zunehmende Kannibalisierung im Markt sorgt. Der Hoffnung vieler Marktteilnehmer auf eine schnelle Stabilisierung der Marktwerte durch den Aufbau von Speicherkapazitäten erteilt die Studie eine Absage. Spürbare Effekte durch die Flexibilisierung des Marktes sind vor 2028 nicht zu erwarten. „Auch wenn das Thema Speicher derzeit boomt, steckt der Ausbau noch in den Anfängen und kann mit dem geförderten Zuwachs der Erneuerbaren noch nicht Schritt halten. Mit einer kurzfristigen Trendumkehr bei der Kannibalisierung ist vorerst nicht zu rechnen“, sagt Christian Schock, Senior Consultant bei Enervis.

Marktwerte für Windenergie und Photovoltaik spielen in Zukunft entscheidende Rolle

Die vom Softwareanbieter Node.energy beauftragte Studie soll Betreibern von Wind- und PV-Anlagen eine transparente Grundlage für die Bewertung ihrer künftigen Erlössituation liefern. Schon heute spielt der Marktwert bei ausgeförderten Anlagen und neuen PV-Freiflächenanlagen die entscheidende Rolle. Spätestens mit Einführung einer marktbasierteren Förderung durch das EEG ab 2027 gilt das dann für alle Neuanlagen.

Doch viele Betreiber ignorieren diese Entwicklungen noch. „In der Praxis sehen wir, dass die Hälfte der Betreiber in Deutschland noch nicht die Dramatik ihrer künftigen Erlösentwicklung realisiert hat. Viele kennen nur die sicheren EEG-Zahlungen und haben sich kaum mit echten Marktwerten beschäftigt. Das verhindert einen realistischen Blick auf die Zukunft“, sagt Matthias Karger, CEO von Node.energy.

Marktpreise durch PPA sichern

Angesichts der Studienergebnisse empfiehlt Node.energy Betreibern von Wind- und Solarparks zwei Strategien, um den Auswirkungen der negativen Marktwertentwicklung ihrer Anlagen entgegenzuwirken. Dabei können sie langfristig mit dem Ausbau von Co-Location-Speichern den individuellen Marktwert von Anlagen verbessern. Denn dieses kann Kannibalisierungseffekte besser ausgleichen. Kurzfristig sollten sich Betreiber das aktuelle Preisniveau sichern, indem sie PPA abschließen.

Über Short-Term-PPA, wie Node.energy sie Betreibern von Wind- und PV-Anlagen ermöglicht, können die produzierten Strommengen zum Festpreis mit einer Laufzeit von bis zu 3 Jahren festgeschrieben werden. „Erneuerbare Energien müssen sich künftig vollständig am Markt behaupten“, sagt Karger. „Mit PPA können sich Betreiber von ausgeförderten und neuen PV-Freiflächenanlagen auf die neuen Rahmenbedingungen vorbereiten und gleichzeitig die Erlössituation ihrer bestehenden Anlagen optimieren.“

Der aktuelle Monatsmarktwert Solar ist so gering wie in den vergangenen vier Jahren nicht.

Quelle: Node.energy | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen