Bisher 1.550 Megawatt Photovoltaik-Ausbau in Baden-Württemberg in 2025

In den ersten neun Monaten 2025 haben Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen in Baden-Württemberg insgesamt 1.550 Megawatt Photovoltaik-Leistung installiert. Im Südwesten kamen rund 104.000 neue Solarstromanlagen auf Gebäudedächern und Freiflächen hinzu. Darauf weist das Solar Cluster Baden-Württemberg hin. Die vorläufigen Zahlen basieren auf Daten des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur und Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Aufgrund von Nachmeldungen können sich die Zahlen noch geringfügig ändern.
Im letzten Quartal wird sich entscheiden, ob nach dem Rekordjahr 2024 mit 2.120 Megawatt neuer Photovoltaik-Leistung eine weitere Bestmarke folgt. Bis Ende September hat das Land 73 Prozent des Vorjahresergebnisses erreicht. Andreas Schlumberger vom Solar Cluster befürchtet jedoch, dass die geplante Streichung der Einspeisevergütung für Photovoltaik-Kleinanagen durch den Bund den Aufwärtstrend beendet. Er fordert, diese Pläne zurückzunehmen. Sonst gerate die Zielmarke 4.000 Megawatt Zubau pro Jahr aus dem Blick.
Von den 1.550 Megawatt neu installierter Leistung entfielen 1.018 Megawatt auf Gebäudeanlagen und 532 Megawatt auf Solarparks. Bemerkenswert: Der Anteil der Freiflächen-Photovoltaik wächst: 2024 lag er noch bei 25 Prozent, nun ist er auf 34 Prozent hochgeschnellt. Der Anteil der neu hinzugekommenen Dachanlagen schwächelt dagegen. Insgesamt sind im Südwesten nun Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 14 Gigawatt installiert.
4.000 Megawatt Photovoltaik-Leistung pro Jahr in Baden-Württemberg erforderlich
Insgesamt benötigt Baden-Württemberg künftig 4.000 Megawatt installierte Photovoltaik-Leistung pro Jahr, hat eine Berechnung des Solar Clusters ergeben. Die zusätzliche Leistung ist nötig, um die Wirtschaft mit günstigem, klimafreundlichem Strom zu versorgen. Die vom Solar Cluster geforderten Ausbauzahlen decken sich mit denen anderer Institutionen und Expert:innen. So geht etwa der Netzentwicklungsplan der vier Übertragungsnetzbetreiber von bis zu 3.500 Megawatt erforderlichen Solarzubau pro Jahr allein in Baden-Württemberg aus.
Um den Ausbau zu unterstützen, sollten Bund und Land jetzt weiter Marktbarrieren abbauen und für attraktive Rahmenbedingungen sorgen, fordert Schlumberger. Die Bundesregierung müsse etwa die künftige Förderung für Photovoltaik ab 2027 so gestalten, dass sie den Ausbau nicht abwürge. Das bisherige Fördersystem über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist nur bis Ende 2026 europarechtlich abgesichert. Derzeit passiere in Berlin jedoch mit dem diskutierten Ende der Einspeisevergütung für private Dachanlagen und Debatten über eine „überzogene Energiewende“ das genaue Gegenteil. Statt Investoren für erneuerbare Energien zu motivieren, sät Ministerin Reiche Verunsicherung, die sich möglicherweise bereits im schwächelnden Segment der Dachanlagen abzeichnet.
Vom Land wünscht sich der Branchenverband eine Anpassung des Ausbauziels auf 4.000 Megawatt pro Jahr. Derzeit liegt das Ziel bei rund 1.850 Megawatt pro Jahr. Das Land solle zudem weiter verstärkt für die Photovoltaik werben. Auch die Regionalverbände seien am Zuge: Sie könnten dem Photovoltaik-Ausbau noch mehr Schub verleihen, indem sie die Regionalplanung für Solarparks zusammen mit den Kommunen jetzt rasch fertigstellen.
Quelle: Solar Cluster Baden-Württemberg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH