Kreislaufwirtschaft: 2nd Cycle testet Photovoltaik-Module für Wiederverwendung
Foto: 2nd Cycle Das Startup 2nd Cycle aus Amstetten in Österreich betreibt eigenen Angaben zufolge die erste vollautomatische Inspektions- und Upcycling-Anlage für Photovoltaik-Module weltweit. Die Technologie von 2nd Cycle ermöglicht es, ausrangierte Solarmodule schnell, effizient und kostengünstig wiederaufzubereiten. Der hochautomatisierte Prozess umfasst Handling, Reinigung und elektrische Tests. Damit kann man laut Unternehmen erstmals auch große Mengen von ausrangierten PV-Modulen kosteneffizient prüfen und für eine Zweitnutzung verfügbar machen.
Testergebnisse zeigen großes Wiederverwendungspotenzial der Photovoltaik-Module
Im Rahmen eines aktuellen Projekts hat 2nd Cycle PV-Module überprüft, die 25 Jahre für Wien Energie grünen Ökostrom produziert haben. Das Ergebnis: Der überwiegende Teil erreichte noch etwa 97 % seiner ursprünglichen Leistung. Ein Resultat, das durch aktuelle Studien des Fraunhofer-Instituts gestützt wird. So zeigen Feldmessungen des Fraunhofer ISE, dass die durchschnittliche jährliche Degradation von kristallinen Solarmodulen in Deutschland bei etwa 0,15 % pro Jahr liegt – deutlich geringer als oft von Herstellern prognostizierte Werte. „Ältere Glas-Glas-Module mit stabilen Aluminiumrahmen erweisen sich oft als deutlich langlebiger als von Herstellern prognostiziert“, sagt Simon Prüller, CEO von 2nd Cycle. „Mit unserer Technologie machen wir dieses Potenzial nutzbar und verlängern die Lebensdauer von PV-Modulen um viele Jahre.“
Das Test-Service von 2nd Cycle unterstützt dabei den Zustand der Photovoltaik-Module präzise zu erheben und so die Lebensdauer der PV-Module durch eine Zweitnutzung zu verlängern und die Ressourceneffizienz zu steigern. Wien Energie setzt einen Teil der aufbereiteten Solarmodule – gereinigt, geprüft und mit neuen Steckverbindern ausgestattet – in einem eigenen Kreislaufwirtschaftsprojekt wieder ein. Die übrigen Solarmodule will man auf Re-Use-Plattformen verkaufen. Aufgrund der positiven Testergebnisse ergibt sich auch die Möglichkeit die PV-Module auf einem Second-Hand-Markt als Ersatzteile anzubieten.
Kreislaufwirtschaft in der Photovoltaik
„Das Pilotprojekt zeigt klar: Kreislaufwirtschaft in der Photovoltaik ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern kann auch ökonomisch attraktiv sein“, sagt Prüller. „Statt ausgemusterte Module direkt zu recyceln, können Energieversorger und Betreiber von PV-Kraftwerken deren weitere Funktionstüchtigkeit mit modernster Technologie testen lassen und so deren Lebensdauer verlängern.“
Quelle: 2nd Cycle | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH