N-ergie startet Projekt zur volldynamischen Einspeisung von Windenergie und Biogasanlagen

Umspannwerk der N-ergie, flexible Netzanschlussvereinbarungen für die volldynamische Betriebsweise von Windenergie und Biogas sollen den Ausbau der erneuerbaren Energien ermöglichen.Foto: N-ergie / Pal Molnar
Häufig ist kein ortsnaher Netzanschluss für geplante EE-Anlagen vorhanden. Flexible Netzanschlussvereinbarungen sollen den Ausbau der erneuerbaren Energien bei knappen Netzkapazitäten ermöglichen.
Der Netzbetreiber N-ergie will neuartige flexible Netzanschlussvereinbarungen erproben, um Netzanschlüsse von neuen Erneuerbare-Energien-Anlagen an das bereits hoch ausgelastete Stromnetz zu ermöglichen. Dabei geht es um eine volldynamische Betriebsweise.

Die N-ergie Netz GmbH setzt als einer der ersten Netzbetreiber in Deutschland auf flexible Netzanschlussvereinbarungen, etwa für Photovoltaik und Biogas. So genannte Flexible Connection Agreements (FCA) ermöglichen den Anschluss weiterer Erzeugungsanlagen an das bereits hoch ausgelastete Stromnetz in der Region. Eine gemeinsame Studie mit der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. (FfE) München prüft nun neuartige Anschlussoptionen für größere EE-Anlagen durch eine dynamische Betriebsweise.

Bisher eröffnen FCA weiteren Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung durch Wind oder Biogas den Anschluss ans Stromverteilnetz durch Ausschluss bestimmter Einspeisezeiten, insbesondere während der Photovoltaik-Spitzenerzeugung. Ziel der Studie ist es, bis Mitte 2026 den Grundstein für eine volldynamische Betriebsweise zu legen, das heißt weg von festen Ausschlusszeiten hin zur tatsächlichen Netzauslastung.

Wie genau dieser volldynamische Prozess technisch und unter Einhaltung gesetzlicher sowie regulatorischer Vorgaben ablaufen könnte, will der Nürnberger Energieversorger gemeinsam mit Projektentwicklern und regionalen Stakeholdern detailliert analysieren. Auch die Rolle von Speichermöglichkeiten ist ein wesentlicher Teil der Untersuchung.

Häufig kein ortsnaher Netzanschluss vorhanden: Flexible Netzanschlussvereinbarungen versprechen Lösung

In den vergangenen vier Jahren hat die N-ergie rund 55.000 neue Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 1.400 Megawatt (MW) angeschlossen. Bereits heute stehen im Netzgebiet der N-ergie Netz GmbH über 4.400 MW installierter Leistung aus erneuerbaren Energien einer Jahreshöchstlast von knapp 1.100 MW gegenüber. Insbesondere in sonnenreichen Zeiten muss der Netzbetreiber deshalb EE-Anlagen in ihrer Leistung drosseln, um Leitungen und Transformatoren vor Überlastung zu schützen und damit die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Die N-ergie Netz GmbH kann zwar nach wie vor einen Großteil aller Anschlussanfragen für neue erneuerbare Energien, insbesondere für kleinere Anlagen, direkt vor Ort ermöglichen. Allerdings zeigt die gesetzlich genau vorgeschriebene Prüfung des „technisch und wirtschaftlich günstigsten“ Netzverknüpfungspunkts immer häufiger, dass zunächst kein ortsnaher Netzanschluss ermittelbar ist.

Ein leistungsfähiges Stromnetz ist laut Unternehmen die Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Ganz besonders kommt es auf das regionale Verteilnetz an, das alle Leitungen bis zu einer Spannung von 110 Kilovolt umfasst. So gut wie alle Erneuerbare speisen hier ein. Die N-ergie Netz GmbH plant mit Investitionen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro bis 2030 in ihr rund 29.000 Kilometer langes Stromnetz. Es erstreckt sich vom Würzburger Umland im Norden, bis Eichstätt im Süden sowie von Weikersheim im Westen bis nach Sulzbach-Rosenberg im Osten.

Quelle: N-ergie | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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