AGFW-Plattform Grüne Fernwärme startet lokales Netzwerk in Baden-Württemberg

Fünf Männer und eine Frau stehen im Halbkreis - Kick-off zum Netzwerk Grüne FernwärmeFoto: AGFW
Von links: Rechtsanwalt Michael Köppl; Harald Rapp, Bereichsleiter Stadtentwicklung AGFW; Thomas Pauschinger, Ansprechpartner Baden-Württemberg AGFW; Netzwerkpatin Stephanie Frick, RBS wave GmbH; Johannes Rager, Geschäftsführer Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH sowie Steffen Weeber, Referat Stadtentwicklung, Klima und Internationales der Stadt Ludwigsburg.
Der AGFW hat am Mittwoch in Ludwigsburg das baden-württembergische Netzwerk seiner „Plattform Grüne Fernwärme“ gestartet.

Bundesweit ist die Plattform bereits seit 2021 aktiv. Ziel der Plattform Grüne Fernwärme ist es, Städten und Gemeinden bei der kommunalen Wärmewende und beim Einsatz erneuerbarer Energien zu helfen. Dafür sollen der AGFW und regionale Netzwerkpaten Wissen und Erfahrung zur Verfügung stellen. Im AGFW sind Unternehmen rund um den Bereich Wärme- und Kältenetze organisiert.

Vor einigen Wochen startete bereits das sächsische Netzwerk Grüne Fernwärme in Stollberg/Erzgebirge. „Nach der Auftaktveranstaltung haben mehrere Gemeinden beschlossen, künftig auf Fernwärme zu setzen. Erste Beratungen haben bereits stattgefunden. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Harald Rapp, Bereichsleiter Stadtentwicklung beim AGFW und Leiter der Plattform Grüne Fernwärme.

Erfahrungsaustausch im Fernwärme-Netzwerk

Wissen über solare Wärmenetze ist in Baden-Württemberg bereits vorhanden. In Ludwigsburg entstand von 2017 bis 2020 zum Beispiel Deutschlands bislang größte Freiflächen-Solarthermieanlage mit 1.088 Kollektoren. Sie ist in das Ludwigsburger Fernwärmenetz eingebunden und war Teil des kommunalen Klimaschutz-Modellprojekts „Solarheatgrid“. Beim Kick-off für das Netzwerk Grüne Fernwärme berichteten Johannes Rager von den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim und Steffen Weeber von der Stadt Ludwigsburg über die Erfahrungen.

Stadtwerke-Geschäftsführer Johannes Rager: „Die Solarthermie-Anlage läuft seit mehr als einem Jahr erfolgreich und ist wichtiger Baustein zur Umsetzung der Wärmewende. Für das Klimaschutzmodell-Projekt Solarheatgrid wurden drei bestehende Inselnetze in das SWLB-Verbundnetz integriert. Hier greift zudem unsere Wärmestrategie, in der wir alle dezentralen Erzeugungsanlagen zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenschließen. Insbesondere das Holzheizkraftwerk wird noch effizienter eingesetzt, denn Solarthermie und HHKW ergänzen sich ideal. Beide Komponenten sind Teil unseres Fernwärme-Ausbaukonzeptes, worauf die kommunale Wärmeplanung optimal aufbauen kann. Unser gemeinsames Ziel: Wir wollen neben Gebieten, die für die Fernwärme geeignet sind, auch effiziente Versorgungsoptionen für andere Gebiete entwickeln.“

Als Netzwerkpatin steht den Kommunen in Baden-Württemberg Stephanie Frick vom Ingenieurbüro RBS wave GmbH zur Verfügung. „Auf dem Weg zu einem ersten Wärmenetz stellen sich in einer Kommune oft viele Fragen. Wir bieten bei diesen wichtigen ersten Schritten Orientierung und begleiten die Verantwortlichen dabei, Projekte zu planen und beispielsweise Beschlussfassungen für das Gemeindeparlament vorzubereiten“, sagt Frick. Die Plattform Grüne Fernwärme diene außerdem der Vernetzung. „Bei Interesse können wir den Kontakt zu Fachplanern und energiewirtschaftlichen Dienstleistern herstellen.“

Weitere Informationen zu solaren Wärmenetzen

Teil der Plattform Grüne Fernwärme des AGFW ist auch ein spannender Bau-Blog auf dem sich der Baufortschritt der Megawatt-Solarthermieanlage in Lemgo aktuell verfolgen lässt. Dort kommen viele aktuelle Erfahrungen mit der solaren Fernwärme zur Sprache.

Zu Solarthermie in der Fernwärme sind viele Informationen auf der Internetseite www.solare-waermenetze.de zu finden – vom leicht verständlichen Projektbericht und Marktdaten bis zu hochspeziellen wissenschaftlichen Analysen.

03.02.2022 | Quelle: AGFW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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