Synhelion: Spatenstich für solares Kerosin

Zehn Personen bei einem Spatenstich unter einem Baggerarm.Foto: Brainergy Park Jülich GmbH
Spatenstich für die erste Anlage zur Produktion von Kersoin mit konzentrierter Solarthermie.
In Jülich hat der Bau einer Produktionsstätte für solares Kerosin begonnen. Der synthetische Kraftstoff wird mit Hilfe konzentrierter Solarenergie (CSP) gewonnen.

Im Brainergy Park Jülich wird künftig solares Kerosin über konzentrierende Solarthermie (CSP) produziert. CSP steht für concentrated solar power. Wie die Jülicher mitteilten, hat dort der Bau der weltweit ersten industriellen Anlage zur Produktion von Solartreibstoff begonnen. Den symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau machten die Synhelion-Geschäftsführer Dr. Gianluca Ambrosetti, Dr. Philipp Furler und Patrick Hilger gemeinsam mit Landrat Wolfgang Spelthahn (Kreis Düren), dem Jülicher Bürgermeister Axel Fuchs (Aufsichtsratsvorsitzender der Brainergy Park Jülich GmbH) sowie Frank Drewes, Geschäftsführer der Brainergy Park Jülich GmbH.

Das Solarunternehmen Synhelion investiert im Brainergy Park Jülich und baut eine Pilotanlage mit dem Namen DAWN. Sie wird ferner mit Hilfe von Sonnenlicht aus Wasser, Kohlendioxid und Methan der Flugzeugtreibstoff Kerosin herstellen. Die Fluggesellschaft Swiss, ein Tochterunternehmen der Lufthansa Gruppe, will solares Kerosin ferner als weltweit erstes Unternehmen einsetzen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz schießt knapp vier Millionen Euro Finanzierung dazu.

Synhelion wird im Zusammenhang mit dieser Baumaßnahme den Sitz seiner deutschen Tochtergesellschaft mit etwa 25 Arbeitsplätzen in den Brainergy Park Jülich verlegen.

Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt, der technische Geschäftsführer der Brainergy Park Jülich GmbH, ist gleichzeitig auch Direktor des Instituts für Solarforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Jülich. Für ihn ist dieses Projekt etwas ganz Besonderes. Alle einzelnen Schritte des Verfahrens hätten bereits erfolgreich Tests durchlaufen, unter anderem am Institut für Solarforschung. „Doch nun tritt diese Pilotanlage aus dem Forschungsumfeld heraus. Die Investitionen kommen von einem Startup-Unternehmen aus der Industrie. Die Erfahrungen mit dem Betrieb dieser Pilotanlage sind sehr wichtig für das geplante Hochfahren der Produktionskapazität.“

Industrielle Produktion ab 2023

Die Pilotanlage werde allerdings nur einige tausend Liter Kerosin pro Jahr gewinnen. „Die industrielle Produktion von Solartreibstoff wird 2023 in Jülich beginnen. Bis 2025 planen wir die Inbetriebnahme der ersten kommerziellen Produktionsanlage in Spanien“, sagt Patrick Hilger, Geschäftsführer von Synhelion Germany. Bis 2040 will das Unternehmen des weiteren die Produktionskapazität auf 50 Milliarden Liter Solartreibstoff pro Jahr erhöhen, womit etwa die Hälfte des europäischen Flugtreibstoffbedarfs gedeckt werden könnte.

Gut sichtbar auf dem Gelände des Brainergy Park Jülich wird ein etwa zwanzig Meter hoher Turm sein – eine kleinere Version des DLR-Solarturms in Jülich. In seinem Umfeld sind zahlreiche verstellbare Spiegel angeordnet, die das Sonnenlicht auf die Spitze des Turms konzentrieren, wo der Solarstrahlungsempfänger sitzt. Er wird mehr als 1.000 Grad Celsius heiß. Mit dieser Energie wird dann ein thermochemischer Prozess angetrieben, um synthetisches Kerosin herzustellen.

6.9.2022 | Quelle: Brainergy Park| solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen