Solarthermie für gemeinsame Fernwärme mit Polen
Foto: Nikolai SchmidtDie Solarthermie soll einen Beitrag zu einem geplanten Vorhaben für die gemeinsame Nutzung der Fernwärme mit Polen leisten. Es geht dabei um die grenzüberschreitende Wärmeversorgung für Zgorzelec/Polen und Görlitz. Dazu planen die Unternehmen SEC Zgorzelec, Stadtwerke Görlitz, E.ON Energy Infrastructure Solutions (EIS) und Veolia Deutschland eine gemeinsame Projektgesellschaft zum Betrieb eines länderübergreifenden Fernwärmenetzes.
Die Vereinbarung bilde den Kern des EU-geförderten Projekts „United Heat“, das künftig klimaneutrale und sichere Wärme auf beide Seiten der Neiße bringen soll. Die Planung sieht vor, die deutsch-polnische Grenze zwischen Zgorzelec und dem Erzeugungsstandort Görlitz Königshufen mit einer 3,8 Kilometer langen Leitung zu überqueren, sodass insgesamt eine Verbindungsleitung mit einer Länge von zwölf Kilometern entsteht. Das Joint Venture soll sowohl den Bau als auch den künftigen Betrieb der grenzüberschreitenden Leitung übernehmen. Die geplante Gründung des Gemeinschaftsunternehmens stehe unter dem Vorbehalt, dass sämtliche für die Prüfung des Gemeinschaftsunternehmens zuständigen Kartellbehörden der Gründung zustimmen.
Fernwärme aus Solarthermie, Wärmepumpen Biomasse und PtH
Das erste grenzüberschreitende Fernwärmeprojekt im Freistaat Sachsen ziele ferner darauf ab, Fernwärme für Zgorzelec und Görlitz ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen. Die Solarthermie mit saisonaler Speicherung zählt ebenso zu den geplanten Technologien wie die Wärmerückgewinnung aus See- und Abwasser, Biomassekessel sowie Abwärme und Power-to-Heat-Anlage. Die einzelnen Technologien würden so miteinander vernetzt, dass sie sich optimal ergänzten und eine ganzjährig stabile, dekarbonisierte Wärmeversorgung gewährleisten. Die neue Fernwärmeinfrastruktur wird die CO₂-Emissionen der Wärmeversorgung dadurch um rund 50.000 Tonnen pro Jahr reduzieren können.
Das Projekt umfasse ein Gesamtinvestitionsvolumen von bis zu 195 Millionen Euro. Insgesamt habe die EU bisher 38 Millionen Euro an Fördermitteln zugesagt. Im März 2026 planen die Projektpartner, den nächsten und vorrausichtlich letzten Antrag bei der EU einzureichen. Eine Förderung gibt es auch vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Rahmen des Bundesprogramms für effiziente Wärmenetze (BEW). Es stellt Mittel in Höhe von 81,6 Millionen Euro für die Investitionen auf deutscher Seite bereit.
Marten Bunnemann, CEO von E.ON Energy Infrastructure Solutions, sagt: „United Heat zeigt eindrucksvoll, wie partnerschaftliche Zusammenarbeit in Europa über Landesgrenzen hinweg zu wegweisenden Ergebnissen führt. Das Projekt setzt Maßstäbe, wie eine kundenorientierte CO2-reduzierte Energieversorgung umgesetzt werden kann und wird als europäisches Leuchtturmprojekt Vorbild für viele weitere Initiativen sein.“
Quelle: Eon | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH