Vattenfall baut Deutschlands größte Agri-PV-Anlage

Im Bild ein Agri-PV-Projekt in den Niederlanden, das als Vorbild für Deutschlands größte Agri-PV-Anlage dient.Foto: Vattenfall
Vattenfall testet das Konzept der Agri-PV bereits im Rahmen eines Pilotprojekts in den Niederlanden.
Deutschlands bisher größte Agri-PV-Anlage soll in Mecklenburg-Vorpommern entstehen. Der Energieversorger Vattenfall baut die Anlage und beliefert mit dem Solarstrom eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom.

Vattenfall beginnt mit dem Bau der Agri-PV-Anlage Tützpatz in Mecklenburg-Vorpommern. Es soll sich um Deutschlands bisher größte Agri-PV-Anlage handeln. Das Projekt kommt ohne staatliche Förderung aus und hat nach ihrer Fertigstellung eine installierte Leistung von 79 Megawatt. Sie soll ab 2024 Strom liefern. Mit der Power and Air Condition Solution Management GmbH (PASM), einer Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG, hat Vattenfall eine Partnerin für dieses Projekt gefunden, die die Produktion der Anlage für zehn Jahre vollständig übernimmt. Die Anlage deckt rechnerisch den Bedarf von etwa 2.500 Mobilfunkmasten.

Größte Agri-PV-Anlage Deutschlands umfasst 93 Hektar

Agri-PV ist die Kombination aus nachhaltiger Landwirtschaft und der Erzeugung von Solarstrom auf ein und derselben landwirtschaftlichen Fläche. Durch die Unterstützung des Landeigentümers und der Gemeinde kann Vattenfall dieses Konzept der Landnutzung nun erstmals im kommerziellen Maßstab mit Partnern umsetzen. Auf einer Fläche von insgesamt 93 Hektar will man Solarmodultypen auf verschiedenen Gestellsystemen errichten und mit geeigneten landwirtschaftlichen Nutzungsformen kombinieren. Die Photovoltaik-Großanlage besteht aus drei Teilanlagen. Es kommen aufgeständerte und einachsig nachgeführte PV-Module zum Einsatz. Dabei will Vattenfall weitere Praxiserfahrung für künftige kommerzielle Projekte dieser Art sammeln.

„Mit dem Bau eines Agri-PV Projekts in dieser Größenordnung leisten wir echte Pionierarbeit. Wir wollen zeigen, dass sich nachhaltige Landwirtschaft und Energieerzeugung gegenseitig hervorragend ergänzen können“, sagt Claus Wattendrup, Leiter des Solarbereichs von Vattenfall. „Mit dem Projekt Tützpatz entwickeln wir diese junge Technologie jetzt im kommerziellen Maßstab weiter.“

Bernd Schulte-Sprenger, Geschäftsführer der PASM, begründet die Entscheidung für einen langfristigen Stromliefervertrag mit Vattenfall: „PASM stellt als Teil des Konzernverbundes Deutsche Telekom AG sicher, dass die Verfügbarkeit der Telekommunikations-Infrastruktur zu jeder Zeit gesichert ist. Dieses Ziel setzten wir zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energien um und treiben so die Energiewende im Konzern voran.“ Der Stromliefervertrag aus dem Solarpark Tützpatz hätte dabei einen besonderen Stellenwert, da er die grüne Stromerzeugung mit einer nachhaltigen Landwirtschaft kombiniere. Denn unter den Solarpanels werden freilaufende Hühner leben. Somit könne man die Stromlieferung aus dem Solarpark Tützpatz als zukunftsweisendes Projekt im Rahmen der Energiewende in Deutschland betrachten.

Vattenfall testet das Konzept der Agri-PV bereits im Rahmen eines Pilotprojekts in den Niederlanden, unweit von Almere. Mit einer installierten Leistung von 0,7 MW ist es vergleichsweise klein.

20.9.2023 | Quelle: Vattenfall | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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