DCSP-Studie: konzentrierende Solarthermie für grünen Strom, Wärme und Wasserstoff nutzen

Zu sehen ist das Deckblatt der Studie, die Deutsche Industrieverband Concentrated Solar Power (DCSP) über konzentrierende Solarthermie in Auftrag gegeben hat.Grafik: DCSP
Die konzentrierende Solarthermie kann solare Energie regelbar und zuverlässig auch nachts zur Verfügung stellen.
Der Deutsche Industrieverband Concentrated Solar Power (DCSP) hat eine Studie über den Beitrag vorgelegt, den die konzentrierende Solarthermie (CSP) zur Energie- und Wärmewende leisten kann. Darin werden die breiten Einsatzmöglichkeiten dieser bewährten Solartechnik für die Produktion von grünem Strom, grüner Wärme und grünem Wasserstoff vorgestellt.

Nach Einschätzung des DCSP wird der Bedarf der solarthermisch erzeugten Energie in naher Zukunft national wie international erheblich zunehmen. Er kann künftig rund ein Viertel des globalen Energiebedarfs in den Energiesystem der Zukunft decken. Die Studie wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Exportinitiative Energie gefördert. Die konzentrierende Solarthermie hat laut der Studie den Vorteil der Speicherbarkeit seines primären Produktes Wärme. Die Wärme macht es möglich, dass solare Energie regelbar und zuverlässig auch nachts zur Verfügung steht.

Bisher sind weltweit rund 6 Gigawatt CSP-Leistung installiert, überwiegend zur Produktion von Strom in sonnenreichen Ländern der Erde. Durch innovative Entwicklung der Technologie kann konzentrierende Solarthermie mittlerweile auch in Ländern mit eher moderater Sonneneinstrahlung wie Deutschland eingesetzt werden. „Die CSP-Technologie ist ein wahres-Multi-Talent. Deren Einsatzmöglichkeiten sind bei uns noch gar nicht voll erkannt worden“, sagt Joachim Krüger, Präsident des DCSP. „Hier liegen noch unerkannte Chancen. So kann hierzulande grüne Wärme zu marktfähigen Preisen produziert werden.

Konzentrierende Solarthermie in der Fernwärme

Saisonale Speicher können einen erheblichen solaren Deckungsbeitrag zur grünen Wärmewende liefern.“ Der Studie zufolge kann CSP in Deutschland nachhaltig Warmwasser und Raumwärme zu marktfähigen Preisen liefern. Für die Betreiber von Fernwärmenetzen, die mit fossiler Energie betrieben werden, ist die Umstellung auf konzentrierende Solarthermies wirtschaftlich interessant. Denn bei dieser Umstellung können sie bestehende Wärmenetze und Gebäudetechnik weiter nutzen. Ein aufwändiger, langjähriger und kostspieliger Umbau fast der gesamten Infrastruktur als Folge der Klimavorgaben ist beim Einsatz bei konzentrierender Solarthermie nicht notwendig.

Zudem können CSP-Anlagen, die Temperaturen von 400 Grad Celsius und darüber hinaus produzieren können, solaren Prozessdampf für die Industrie liefern. Beispielsweise für die Lebensmittel-, die Textil- und die Automobilbranche. Die Zukunft der Produktion von grünem Strom liegt, so die Studie, in sonnenreichen Ländern in der Koppelung der unterschiedlichen erneuerbaren Energietechnologien.

Die Speicher der konzentrierenden Solarthermie machten es möglich, dass man kostengünstig und problemlos mehr fluktuierende erneuerbare Energien aus Wind und Photovoltaik installieren könne. Die CSP-Speicher gleichen in sogenannten Hybridkraftwerken die fluktuierenden Energiequellen wie Wind und Photovoltaik aus und sichern rund um die Uhr die erforderliche Spannung in den Stromnetzen. CSP-Speicher stabilisieren so die Energiesysteme.

Im Sonnengürtel der Erde kann der Solarstrom künftig auch zu vergleichsweise günstigen Preisen grünen Wasserstoff für den Export nach Deutschland produzieren. Wasserstoff soll bei der Umsetzung der deutschen Energiewende nach den Plänen der Bundesregierung bekanntlich eine Schlüsselrolle spielen.

Der hohe Anteil der lokalen Wertschöpfung bei Bau und Betrieb von CSP-Anlagen bringt auch den Anwendern in den Ländern des Sonnengürtels der Erde sozio-ökonomische Vorteile. Die Technologie kann helfen, die örtliche Energieindustrie zu entwickeln, die Klimaziele zu erreichen und Arbeitsplätze zu schaffen.

Bundesregierung soll CSP fördern

„Deutsche Unternehmen und Forschungsinstitute haben die Entwicklung dieser Solartechnologie entscheidend vorangetrieben“ erklärt Juliane Hinsch, Geschäftsführerin des DCSP. Sie haben, so die Studie, mit Ihrem Know-How gute Chancen, sich auf dem nationalen wie internationalen Markt zu behaupten. „Auch andere haben das Potenzial der CSP erkannt. So tritt China mit staatlicher Hilfe mittlerweile als Konkurrent auf den internationalen Märkten auf“, so Hinsch.

Der Verband der deutschen CSP-Industrie DCSP fordert die Bundesregierung auf, die CSP in der Planung für die Energie- und die Wärmewende weit mehr zu berücksichtigen als bisher. „Bei der Wärmewende vor allem in den Kommunen und in den Regionen, die sich aus der fossilen Produktion verabschieden müssen, ist CSP in jeder Hinsicht eine sinnvolle Perspektive“, so DCSP Geschäftsführerin Juliane Hinsch.

Zugleich fordert er politische Unterstützung bei Demonstrationsvorhaben und Referenzanlagen – auch international. „Deutsche Firmen können mit CSP-Technologie einen wichtigen Beitrag zur globalen Klimapolitik leisten“, so Krüger.

Die DCSP-Studie zur konzentrierenden Solarthermie ist unter dem nebenstehenden Link zu finden.

21.6.2021 | Quelle: DCSP | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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